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Geschrieben von Pitstop am 25.04.2008 um 00:58:

  DER WEG ZUM SAUBEREN PROFI-RADSPORT!?

Dieser Thread dreht sich in erster Linie um die Petition und die Frage, wie der Profi-Radsport in Zukunft sauberer und ehrlicher abgewickelt werden kann.
Radler

Alle Fans und Aktivisten sind herzlich eingeladen eigene Ideen einzubringen, wie die Dopingproblematik gelöst werden könnte.



Geschrieben von easyrider am 25.04.2008 um 13:51:

  RE: DER WEG ZUM SAUBEREN PROFI-RADSPORT!?

Leider ist mein Einstieg ins Thema eher the worst case. Von sinke haben wir ja schon gelesen, wie er verzweifelt und finanziell am Ende zu scheinen ist. Er ist aber -glaube ich - auch ein wenig an seiner prekären Situation selbst Schuld. Lehner kann ihm nur platonisch helfen. Seine Taktik war eindeutig falsch.

Aber die Nachricht von Jaksche ist um keinen Deut besser. Wenn er keinen neuen Stall mehr kriegt bis Mitte des Jahres, dann haut er hin. Finanziell geht es ihm bestimmt viel besser als Sinke. Aber das ist nicht das Thema.
Das Thema ist, wie will man den (Rad)sport sauberer machen, wenn die angewandten Mechanismen nicht greifen? Die Kronzeugenreglung wurde zweimal gezogen und zweimal war sie eine Niete. Das kann man keinen Fahrer erklären. Vllt. verstehen es die Funktionäre.
Es müssen Instrumente und Mechanismen her, die so etwas verhindern. Also wer über einen Regelverstoß nachträglich redet, ohne das ihm der Regelverstoß nachgewiesen wurde, kann doch unmöglich dafür bestraft werden. (O.K. ich weiß, bei Sinke war es anders).
Hätte man den Argentiniern die WM wegen Maradonnas Hand Gottes aberkannt, dann wäre der Falkland-Krieg eine Lapallie gegen das gewesen, was wir dann erlebt hätten.
Also, was ich meine, bevor man Eingeständnisse und Bekenntnisse von nach der Rechtslage Unschuldigen verlangt, sollte mal das Szenario und dessen prinzipielles Ergebnis "gerichtsfest" vereinbart sein.
Ich betrachte die Kronzeugenregelung und das ganze Theater ringsherum als gescheitert.



Geschrieben von Georg40 am 25.04.2008 um 18:18:

 

Alles OK.
Dennoch ich würde dieses Thema etwa realistischer behandeln.
Wir müssen mit uns selber ehrlich sein.
Ein Paar Punkte:
- gedopt im Radsport wurde fast immer (ich kann auf 50 Jahren mich erinnern);
- gedopt wurde von (fast allen), wer leugnet das , sagt nicht die Wahrheit;
- die Doping-Problematik hat sich geändert, das was man "darf" wurde ständig erweitert( ich meine die "positiv" Liste);
- im Sport, egal ob Radsport, Gewichtheben, Leichtathletik oder weiß ich was wird immer gedopt, die Kontrolle werden strenger und die arglistige Methoden immer schlauer;
D.H. in meinem Augen gibt es nur zwei Möglichkeiten: den Sport etwas menschlicher machen, weg vom Kommerzialisierung und (viel) Geld bzw. die "Leistungsunterstützendenmitteln" etwas differenzierter zu gestalten.
Sonst werden wir nie unsere Ruhe finden....



Geschrieben von Pitstop am 26.04.2008 um 07:51:

 

Stadler geht neuen Anti-Doping-Weg
Link: http://www.rhein-main.net/sixcms/list.php?page=fnp2_news_article&sv[id]=4484297
Quelle: FNP, 26. April 2008

Ein solches Projekt war ursprünglich ab diesem Jahr auch beim Team T-Mobile vorgesehen. Dem Vorwurf, die Telekom habe ihr Antidoping-Programm nicht richtig durchgezogen, kann ich allerdings nur bedingt zustimmen.



Geschrieben von easyrider am 26.04.2008 um 09:17:

 

Aus pitstops LINK:

"Ähnlich sieht es Sylvia Schenk, die ehemalige Präsidentin des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) und Anti-Doping-Expertin des Teams: «Der Schlüssel im Kampf gegen Doping sind die Sponsoren. So lange es ihnen nur um Fernsehreichweiten und -minuten geht, ändert sich nichts.» Enttäuscht sei sie gewesen, dass die aus dem Radsport ausgestiegene Telekom mit ihrem T-Mobile-Rennstall das Anti-Doping- Programm nicht richtig durchgezogen habe. «Das war nur Kosmetik», urteilte Schenk, die das Triathlon-Konzept als «Optimum der Doping- Bekämpfung» bezeichnete."

Ja, richtig, Frau Schenk. Die Sponsoren. Gut, dass es mal von jemanden ausgesprochen wird, der ja in kürze auch seine Feuertaufe im neune Job bestehen soll. Mal seh´n, ob sie dazu in Bonn referiert.



Geschrieben von easyrider am 26.04.2008 um 14:11:

 

Ein Beitrag, der mathematisch logisch ist. Die Entscheider scheinen keine Mathematik gehabt zu haben.
http://www.nachrichten.ch/kolumne/305874.htm



Geschrieben von waldi am 27.04.2008 um 23:43:

 

Warum geht Stadler diesen Weg und nicht die DTU?

Warum geht CSC einen ähnlichen Weg und nicht die UCI mit Wada?



Geschrieben von easyrider am 28.04.2008 um 09:02:

 

Der, ich nenne es mal so, Skandal bezüglich der Behandlung von JJ, Sinke, Basso und Vino zeigt doch sehr deutlich, dass das Regelwerk zum Umgang mit den Fahrern the day after breit und individuell sehr unterschiedlich interpretierbar ist. Und das darf auf keine Fall zur Regel werden, sonst ist das Regelwerk mausetot.

Hier komme ich zur Petition für einen sauberen Radsport http://www.radsport-gegen-doping.de/RgD/Petition/PETITION_DE.pdf und zitiere;
"Um den Fahrern und Teams die Möglichkeit zu geben, sich von unerlaubten, nicht
regelgerechten Praktiken und Methoden zu trennen, den neuen Antidoping-Kurs zu
unterstützen, sowie in den Teams die interne Auseinandersetzung mit den
erforderlichen praktischen und personellen Konsequenzen zu ermöglichen, gewähren
die verantwortlichen nationalen und internationalen Organisationen und Gremien eine
Ãœbergangsfrist, in der sich alle Beteiligten, unter Verzicht auf zivil- und sportrechtliche
Konsequenzen, in Ãœbereinstimmung mit der jeweiligen nationalen Rechtsprechung,
erklären können."

Da wäre es viel entspannter gewesen und wir wären schon viel weiter. Ohne Verfahren, Ermittlungen und Sperren. Aber keine wollte das, sondern weiter über die Einzeltäterbehandlung. Und jetzt wird auch noch getrickst. Dazu kommt, dass es d i e Entscheidungsautorität im internationalen Radsport nicht mehr gibt und daher einen einheitliches und abgestimmtes Vorgehen nicht funktioniert. Warten wir auf die TDF, den Giro und die Vuelta. Und wehe es gibt dort Regelverstöße. Dann ist keiner mehr vor lauter Instanzen und Möglichkeiten der Regelauslegung in der Lage, gerecht und fair zu entscheiden.

Und, noch viel schlimmer, wieder werden es die Fahrer ausbaden müssen.

Also, meine conclusion: Wir brauchen ein überarbeitetes ,der neuen Situation Rechnung tragendes Regelwerk. Oder wir handwerkeln, wie gehabt weiter. Von Skandal zu Skandal, die eigentlich dann vom Regelwerk und nicht von den Fahrern mehr verursacht werden.
Es wäre natürlich nicht auszudenken, wenn sich mal ein paar aktive Fahrer konstruktiv zur Sache äußern würden.



Geschrieben von waldi am 28.04.2008 um 10:55:

 

easyrider,

hatte ich bei RSA schon vorgeschlagen,dies könnte meiner Meinung nach ein Unterhändler,mit dem Geschick eines Genschers, mit allen Teams und der Fahrervereinigung aushandeln.

Unter vier Augen werden die Karten auf den Tisch gelegt und es geht weiter ohne Hysterie.

Tricksereien wird man auch in Zukunft nur mit Kontrollen verhindern können und da ist Daamsgard schon ein Stück unabhängiger als WADA und NADA.



Geschrieben von easyrider am 28.04.2008 um 13:25:

 

@waldi

Alle im inner circle wissen, dass es so ganz gut gehen könnte. Aber sie wissen noch mehr, weil sie ja im inner circle sind. Und da bleibt immer die gleiche rhetorische Frage: Was wissen sie mehr?



Geschrieben von waldi am 28.04.2008 um 15:07:

 

easyrider,
wollen wir das wirklich wissen,diese Funktionäre sollen ihren Job machen,das heißt, die beste Lösung suchen,

die Profis sollen alle fahren

und wir haben spannende Rennen

Es geht doch nur um Sport, hier verhungern doch keine Kinder.



Geschrieben von easyrider am 28.04.2008 um 16:08:

 

@waldi

Deshalb ist die Frage ja auch rhetorisch.



Geschrieben von Georg40 am 28.04.2008 um 16:15:

 

Zu diesem Thema gehört auch meine Frage : wann werden wir die Wahrheit erfahren über GCE und Alejandro Valverde.

PS: Und über "Pitti" selbstverständlich auch...



Geschrieben von easyrider am 03.05.2008 um 10:50:

 

Der Weg ist sehr steinig und wird auch unterschiedlich interpretiert.

«Ich bin mir fast sicher, dass es noch kracht»
Was bringt das Jahr 2008 dem Radsport? Sechs Ansichten


http://www.nzz.ch/nachrichten/sport/aktuell/ich_bin_mir_fast_sicher_dass_es_noch_kracht_1.724677.html



Geschrieben von Georg40 am 03.05.2008 um 11:08:

 

Zitat:
Original von easyrider


«Ich bin mir fast sicher, dass es noch kracht»




Mit Sicherheit. Die Auswertung des "Biolgischen Passes" bringt schon 23 Doping-Verdächtigen, weitere 5 mit unerlaubten Mitteln und 11 die bei der nicht angemeldeten Kontrollen nicht an Ort und Stelle waren die sie angegeben haben.



Geschrieben von easyrider am 03.05.2008 um 11:25:

 

Schlimm ist aber auch, wie hier gespielt wird. Dem UCI sind die Namen doch bekannt. Warum gehen sie mit dieser Nachricht an die Öffentlichkeit ? Es sei denn die Fahrer und Team-Chefs wissen es schon. Das wurde ja in der Meldung auch kolportiert. Aber für die Radsportöffentlichkeit ist wieder mal viel space für Spekulationen. Und das ist das, was der Radsport nun gerade nicht braucht. Also wie ich schon woanders schrieb, emotionale Intelligenz ist wahrscheilich generell für Radsportfunktionäre ein Buch mit sieben Siegeln. Oder müssen wir ihnen ganz bewußte Psychose und Panikmache unterstellen?



Geschrieben von Georg40 am 03.05.2008 um 11:31:

 

Ich glaube der Grund ist dass diese ganze Geschichte mit dem "biologischem Pass" keine Sanktionen beinhaltet. Bis jetzt.
Wenn sie mit den Namen an die Öffentlichkeit kommen dann lachen sich alle kaputt dass keine Maßnahmen gibt.
Anderseits kann diese Meldung auch eine Art verdeckte Warnung sein, "schau mal wir kennen euch also passt auf usw..."



Geschrieben von easyrider am 03.05.2008 um 11:38:

 

@georg40

Genau. Und das isses. Das meine ich mit Spielchen. Hier geht es um Anti-Doping-Massnahmen und doch nicht um psychologische und die Öffentlichkeit unterhaltende Dinge. Was glaubst du, wenn der UCI dieses Jahr wieder Namen kurz vor der Tour in die Medien pustet?

Na, das wird lustig. Diesmal geht es nicht nur gegen Fahrer und Teams , sondern auch gegen die ASO. Ob der UCI sich da zurückhalten wird, wenn er was in der Hand hat, um den Tour -Organisatioren zu schaden?



Geschrieben von Georg40 am 03.05.2008 um 12:49:

 

Mittlerweile war ich weg, meinen 250 qm Rasen gemäht, man kann nicht ganze Zeit am Bildschirm sitzen.

Zum Thema: dieses Doping-Problematik ist nicht wirklich behandelt.
Die "Chefs" egal von UCI, ASO oder wie sie heißen sind teilweise frühere Radprofis, nicht viele aber sind ein Paar, die wissen am besten wo der Hund begraben ist.Sport allgemein und Radsport auf diesem Niveau gibt es nicht ohne Doping nur jeder hat Angst dass so offen zu sagen, es ist viel Ruhm und Geld im Spiel.
Wenn wir das erleben, das Thema wird im 20 Jahren genau so aussehen. Ich bin ein Realist !



Geschrieben von Pitstop am 11.05.2008 um 11:46:

 

Zu den großen und drängenden Themen des Radssports hat Gerdemann immer wieder eigene Gedanken beigesteuert. In der Diskussion, ob Doping-Kronzeugen wie Sinkewitz oder Jörg Jaksche nach abgelaufener Sperre wieder einen Platz im Peloton finden sollten, ist er auf Seiten der Fahrer. Der Kollege Sinkewitz - "er hat mir persönlich sehr geschadet" - habe "mehr als einen Denkzettel und mehr als ein blaues Auge bekommen", er habe eine zweite Chance verdient, wie alle anderen, die glaubhaft machen könnten, "dass bei ihnen ein Umdenkprozess stattgefunden hat". Zur Vergangenheitsbewältigung, sagt Gerdemann, gehöre auch, "dass man Menschen, die aus ihr gelernt hätten, in die Gegenwart integriert". Ähnliches gelte für Teams. Ob eine Mannschaft wie Astana um Tour-Sieger Contador und Andreas Klöden, die von der Tour de France ausgeschlossen ist, beim Giro d'Italia aber fährt, die Startberechtigung erhalten sollte, darüber will Gerdemann nicht abschließend urteilen. Er verstehe beide Positionen, sagt er, pro und contra. Bedingung für eine Einladung sei, dass die Teams "ein sehr strenges Doping-Kontrollsystem glaubhaft machen können". Eines in der Art, dem er sich selbst zu unterziehen hat.

Aus "Wider die Ewiggestrigen", Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 11.05.2008, Nr. 19 / Seite 21


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