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Geschrieben von waldi am 10.11.2008 um 14:39:

 

einauge,druck doch den Treutlein mal aus und frag es Meutgens ,er soll das Westdoping doch schon aufgearbeitet haben.

Frag ihn noch ,warum Leute wie Lechner keinen Anspruch auf Entschädigung haben,wenn sie gesundheitliche Schäden davontrugen.

Ich will nicht warten bis die BRD untergegangen ist Hammer gegen Doping Hä?



Geschrieben von einauge am 10.11.2008 um 23:19:

 

Hi Leute!

Also heute wie gesagt Meutgens/Hillringhaus. Anschließend ein Interview mit Patrick Sinkewitz (geführt von einem etwas älteren ARD-Reporter).

Möchte mich im Sinne der Beitragsqualität hier, versuchen diplomatisch zu äußern, will aber trotzdem ehrlich sein:

Euch ist diesmal nichts entgangen! Augenzwinkern


Meutgens: Da hat er doch allen Ernstes versucht, den Anwesenden klarzumachen, dass im Radsport gedopt wird! Eine olle Kamelle an die andere hat er gereiht, um zu verdeutlichen, dass ihm keiner was vormachen könne. Da wird gedopt! Amateure, Profis, alle! Lügen gehöre zum Geschäft. Manche seiner Aussagen hat er mit dem Bild einer Spritze oder Ampulle garniert, oder ein paar Sekunden ein Bild eines Schmierzettels, auf dem Dopingpräparate notiert waren, oder Zeitungsartikel, die so klein waren, dass sie kein Mensch lesen konnte. Null Hintergründe, nichts. Keine Vortragsstruktur, eine wahllose Aneinanderreihung von mehr schlecht als recht dokumentierter Fakten, keinerlei differenzierte Aussagen, selbst auf Nachfrage aus dem Publikum nur sehr widerwillig, dass er sich da erstmal einlesen müsse.
Einstieg in den Vortrag waren gesammelte Todesfälle, Paffraths Beichte aus dem Jahre 97, 10 Gebote, später 6, gegen Doping, dann (wohl ungewollt zur allgemeinen Belustigung) ein Bild von Tammy Thomas, der US-Bahnsprinterin.
Huber, Klümper, Lechner, Epoampullenbilder aus China und weiss Gott woher, Epofake, etc. .Fast voller Stolz berichtete er davon, wie er Marcel Wüst sagte, er würde ihm zwar kein Doping unterstellen, aber das Gegenteil beweisen könne er ihm auch nicht. Er drückte zwar sein Bedauern über diesen Umstand aus, aber es zeigte seine Herangehensweise. Für ihn sind sie alle voll. Abgeschlossen wurde der Vortrag mit einem Schafebild "Hat schon mal jemand schwarze Schafe dopen gesehen?". Sorry, Herr Meutgens, ich erkenne ihre Grundabsicht im Kampf gegen Doping an, aber nach all den Jahren, die sie sich damit schon beschäftigen, hatte ich ein Vielfaches mehr erwartet!

Hillringhaus: Er ist kein Meister des Vortragens, aber seine Ansätze (seit Jahren praktizierten!) zur Dopingprävention sind aller Ehren wert, auch wenn oder besser gerade weil er in unserer Leistungsgesellschaft einen schweren Stand hat. Es erinnert ein bisschen an das Konzept einer Walldorfschule.
- Radsport Team Lübeck
- Spaß am Sport
- Lebenslanger Sport
- Verhindern des Vergleichsdenkens
- Sehr frühe Trainerausbildung (ab 16, glaub ich) -> Verantwortungsvermittlung
- Keinerlei leistungsbezogene Unterscheidung in der Förderung
Hier steht eigentlich alles drin:
http://www.cycling4fans.de/index.php?id=4167


Dann das Interview mit Patrick Sinkewitz. . Der Reporter gab sich sichtlich Mühe, hatte aber keinerlei Gespür für das Innenleben eines Radprofis vielleicht auch einfach nicht für einen altersmäßig so viel jüngeren Menschen. Er war völlig überfordert, geriet fast ins Stottern, stellte manche Frage an die 5x, das Gespräch kam nicht ins Laufen. Entweder gab PS sich zu diplomatisch, oder überforderte ihn mit längst bekannten Details, die der Reporter offensichtlich als einen großen Vertrauensbeweis deutete. Es klappte einfach nicht zwischen den beiden. Es war einfach nicht sein Metier, da muss man keinen Hehl draus machen. Mir taten sie beide leid. Patrick allerdings besonders, er kam eigentlich ganz nett und offen rüber, musste aber ständig geduldig alles Mögliche und am besten 3x wiederholen.
Der Reporter schloss mit dem Satz ab, der Radsport sei trotz allem ein schöner Sport.
Hier jetzt konkrete Fragen und Antworten aus dem Interview reinzustellen, tue ich mich sehr schwer. Es gäbe die Stimmung in keinster Weise wieder und wird garantiert mißinterpretiert. Ich lass es weg. Sorry. Vielleicht findet sich die ein oder andere Aussage in den Medien die Tage, dann kann ich versuchen zu kommentieren.


Das wars erstmal wieder von euerm live-RgD-Reporter aus DA. Tschüß bis zum nächsten Mal! Augenzwinkern



Geschrieben von Pitstop am 10.11.2008 um 23:35:

 

einauge,
danke für Deinen sehr guten Live-Bericht



Geschrieben von easyrider am 11.11.2008 um 20:47:

 

Zitat:
Original von einauge
Hi Leute!

Also heute wie gesagt Meutgens/Hillringhaus. Anschließend ein Interview mit Patrick Sinkewitz (geführt von einem etwas älteren ARD-Reporter).

Möchte mich im Sinne der Beitragsqualität hier, versuchen diplomatisch zu äußern, will aber trotzdem ehrlich sein:

Euch ist diesmal nichts entgangen! Augenzwinkern


Meutgens: Da hat er doch allen Ernstes versucht, den Anwesenden klarzumachen, dass im Radsport gedopt wird! Eine olle Kamelle an die andere hat er gereiht, um zu verdeutlichen, dass ihm keiner was vormachen könne. Da wird gedopt! Amateure, Profis, alle! Lügen gehöre zum Geschäft. Manche seiner Aussagen hat er mit dem Bild einer Spritze oder Ampulle garniert, oder ein paar Sekunden ein Bild eines Schmierzettels, auf dem Dopingpräparate notiert waren, oder Zeitungsartikel, die so klein waren, dass sie kein Mensch lesen konnte. Null Hintergründe, nichts. Keine Vortragsstruktur, eine wahllose Aneinanderreihung von mehr schlecht als recht dokumentierter Fakten, keinerlei differenzierte Aussagen, selbst auf Nachfrage aus dem Publikum nur sehr widerwillig, dass er sich da erstmal einlesen müsse.
Einstieg in den Vortrag waren gesammelte Todesfälle, Paffraths Beichte aus dem Jahre 97, 10 Gebote, später 6, gegen Doping, dann (wohl ungewollt zur allgemeinen Belustigung) ein Bild von Tammy Thomas, der US-Bahnsprinterin.
Huber, Klümper, Lechner, Epoampullenbilder aus China und weiss Gott woher, Epofake, etc. .Fast voller Stolz berichtete er davon, wie er Marcel Wüst sagte, er würde ihm zwar kein Doping unterstellen, aber das Gegenteil beweisen könne er ihm auch nicht. Er drückte zwar sein Bedauern über diesen Umstand aus, aber es zeigte seine Herangehensweise. Für ihn sind sie alle voll. Abgeschlossen wurde der Vortrag mit einem Schafebild "Hat schon mal jemand schwarze Schafe dopen gesehen?". Sorry, Herr Meutgens, ich erkenne ihre Grundabsicht im Kampf gegen Doping an, aber nach all den Jahren, die sie sich damit schon beschäftigen, hatte ich ein Vielfaches mehr erwartet!

Hillringhaus: Er ist kein Meister des Vortragens, aber seine Ansätze (seit Jahren praktizierten!) zur Dopingprävention sind aller Ehren wert, auch wenn oder besser gerade weil er in unserer Leistungsgesellschaft einen schweren Stand hat. Es erinnert ein bisschen an das Konzept einer Walldorfschule.
- Radsport Team Lübeck
- Spaß am Sport
- Lebenslanger Sport
- Verhindern des Vergleichsdenkens
- Sehr frühe Trainerausbildung (ab 16, glaub ich) -> Verantwortungsvermittlung
- Keinerlei leistungsbezogene Unterscheidung in der Förderung
Hier steht eigentlich alles drin:
http://www.cycling4fans.de/index.php?id=4167


Dann das Interview mit Patrick Sinkewitz. . Der Reporter gab sich sichtlich Mühe, hatte aber keinerlei Gespür für das Innenleben eines Radprofis vielleicht auch einfach nicht für einen altersmäßig so viel jüngeren Menschen. Er war völlig überfordert, geriet fast ins Stottern, stellte manche Frage an die 5x, das Gespräch kam nicht ins Laufen. Entweder gab PS sich zu diplomatisch, oder überforderte ihn mit längst bekannten Details, die der Reporter offensichtlich als einen großen Vertrauensbeweis deutete. Es klappte einfach nicht zwischen den beiden. Es war einfach nicht sein Metier, da muss man keinen Hehl draus machen. Mir taten sie beide leid. Patrick allerdings besonders, er kam eigentlich ganz nett und offen rüber, musste aber ständig geduldig alles Mögliche und am besten 3x wiederholen.
Der Reporter schloss mit dem Satz ab, der Radsport sei trotz allem ein schöner Sport.
Hier jetzt konkrete Fragen und Antworten aus dem Interview reinzustellen, tue ich mich sehr schwer. Es gäbe die Stimmung in keinster Weise wieder und wird garantiert mißinterpretiert. Ich lass es weg. Sorry. Vielleicht findet sich die ein oder andere Aussage in den Medien die Tage, dann kann ich versuchen zu kommentieren.


Das wars erstmal wieder von euerm live-RgD-Reporter aus DA. Tschüß bis zum nächsten Mal! Augenzwinkern


Von Meutgen habe ich immer sehr viel gehalten. Er war ja auch Mann der Fakten und nicht der Allgemeinplätze. Isser vllt. in der Zwischenzeit ausgebrannt, Doping burn-out sozusagen ?

Dopingprävention läuft doch kaum. Kein Geld und jeder macht seins. Die BDR-Beispiele sind doch auch nur Einzelfälle und nicht vereinsweit angewendet. Ist mir alles so halbherzig.
Es ist nicht nur der Eindruck, es ist eine Tatsache : Man, wer immer das auch ist, will gar nicht.

PS sollte sich nicht weiter vermedialisieren lassen. Es schadet ihm mehr als es ihm nutzt. Er hat sich jetzt schon in eine Ecke drängen lassen , aus der er nicht mehr alleine raus kommt.
Das ist auch nur ein weiterer makaberer Beweis der Konzeptlosigkeit in der Dopingbekämpfung.



Geschrieben von Georg40 am 11.11.2008 um 21:59:

 

Zitat:
Original von easyrider
Zitat:
Original von einauge
Hi Leute!

Also heute wie gesagt Meutgens/Hillringhaus. Anschließend ein Interview mit Patrick Sinkewitz (geführt von einem etwas älteren ARD-Reporter).

Möchte mich im Sinne der Beitragsqualität hier, versuchen diplomatisch zu äußern, will aber trotzdem ehrlich sein:

Euch ist diesmal nichts entgangen! Augenzwinkern


Meutgens: Da hat er doch allen Ernstes versucht, den Anwesenden klarzumachen, dass im Radsport gedopt wird! Eine olle Kamelle an die andere hat er gereiht, um zu verdeutlichen, dass ihm keiner was vormachen könne. Da wird gedopt! Amateure, Profis, alle! Lügen gehöre zum Geschäft. Manche seiner Aussagen hat er mit dem Bild einer Spritze oder Ampulle garniert, oder ein paar Sekunden ein Bild eines Schmierzettels, auf dem Dopingpräparate notiert waren, oder Zeitungsartikel, die so klein waren, dass sie kein Mensch lesen konnte. Null Hintergründe, nichts. Keine Vortragsstruktur, eine wahllose Aneinanderreihung von mehr schlecht als recht dokumentierter Fakten, keinerlei differenzierte Aussagen, selbst auf Nachfrage aus dem Publikum nur sehr widerwillig, dass er sich da erstmal einlesen müsse.
Einstieg in den Vortrag waren gesammelte Todesfälle, Paffraths Beichte aus dem Jahre 97, 10 Gebote, später 6, gegen Doping, dann (wohl ungewollt zur allgemeinen Belustigung) ein Bild von Tammy Thomas, der US-Bahnsprinterin.
Huber, Klümper, Lechner, Epoampullenbilder aus China und weiss Gott woher, Epofake, etc. .Fast voller Stolz berichtete er davon, wie er Marcel Wüst sagte, er würde ihm zwar kein Doping unterstellen, aber das Gegenteil beweisen könne er ihm auch nicht. Er drückte zwar sein Bedauern über diesen Umstand aus, aber es zeigte seine Herangehensweise. Für ihn sind sie alle voll. Abgeschlossen wurde der Vortrag mit einem Schafebild "Hat schon mal jemand schwarze Schafe dopen gesehen?". Sorry, Herr Meutgens, ich erkenne ihre Grundabsicht im Kampf gegen Doping an, aber nach all den Jahren, die sie sich damit schon beschäftigen, hatte ich ein Vielfaches mehr erwartet!

Hillringhaus: Er ist kein Meister des Vortragens, aber seine Ansätze (seit Jahren praktizierten!) zur Dopingprävention sind aller Ehren wert, auch wenn oder besser gerade weil er in unserer Leistungsgesellschaft einen schweren Stand hat. Es erinnert ein bisschen an das Konzept einer Walldorfschule.
- Radsport Team Lübeck
- Spaß am Sport
- Lebenslanger Sport
- Verhindern des Vergleichsdenkens
- Sehr frühe Trainerausbildung (ab 16, glaub ich) -> Verantwortungsvermittlung
- Keinerlei leistungsbezogene Unterscheidung in der Förderung
Hier steht eigentlich alles drin:
http://www.cycling4fans.de/index.php?id=4167


Dann das Interview mit Patrick Sinkewitz. . Der Reporter gab sich sichtlich Mühe, hatte aber keinerlei Gespür für das Innenleben eines Radprofis vielleicht auch einfach nicht für einen altersmäßig so viel jüngeren Menschen. Er war völlig überfordert, geriet fast ins Stottern, stellte manche Frage an die 5x, das Gespräch kam nicht ins Laufen. Entweder gab PS sich zu diplomatisch, oder überforderte ihn mit längst bekannten Details, die der Reporter offensichtlich als einen großen Vertrauensbeweis deutete. Es klappte einfach nicht zwischen den beiden. Es war einfach nicht sein Metier, da muss man keinen Hehl draus machen. Mir taten sie beide leid. Patrick allerdings besonders, er kam eigentlich ganz nett und offen rüber, musste aber ständig geduldig alles Mögliche und am besten 3x wiederholen.
Der Reporter schloss mit dem Satz ab, der Radsport sei trotz allem ein schöner Sport.
Hier jetzt konkrete Fragen und Antworten aus dem Interview reinzustellen, tue ich mich sehr schwer. Es gäbe die Stimmung in keinster Weise wieder und wird garantiert mißinterpretiert. Ich lass es weg. Sorry. Vielleicht findet sich die ein oder andere Aussage in den Medien die Tage, dann kann ich versuchen zu kommentieren.


Das wars erstmal wieder von euerm live-RgD-Reporter aus DA. Tschüß bis zum nächsten Mal! Augenzwinkern


Von Meutgen habe ich immer sehr viel gehalten. Er war ja auch Mann der Fakten und nicht der Allgemeinplätze. Isser vllt. in der Zwischenzeit ausgebrannt, Doping burn-out sozusagen ?

Dopingprävention läuft doch kaum. Kein Geld und jeder macht seins. Die BDR-Beispiele sind doch auch nur Einzelfälle und nicht vereinsweit angewendet. Ist mir alles so halbherzig.
Es ist nicht nur der Eindruck, es ist eine Tatsache : Man, wer immer das auch ist, will gar nicht.

PS sollte sich nicht weiter vermedialisieren lassen. Es schadet ihm mehr als es ihm nutzt. Er hat sich jetzt schon in eine Ecke drängen lassen , aus der er nicht mehr alleine raus kommt.
Das ist auch nur ein weiterer makaberer Beweis der Konzeptlosigkeit in der Dopingbekämpfung.


Dein Schlusswort ist leider die beste Umschreibung dem was in diesem Bereich gegenwärtig passiert.
Und ich bin Realist: es wird sich nicht viel ändern.



Geschrieben von Pitstop am 11.11.2008 um 22:19:

 

Zitat:
Original von Georg40
Dein Schlusswort ist leider die beste Umschreibung dem was in diesem Bereich gegenwärtig passiert.
Und ich bin Realist: es wird sich nicht viel ändern.

Vermutlich hast Du Recht, aber die Hoffnung stirbt zuletzt.



Geschrieben von waldi am 12.11.2008 um 14:49:

 

Zitat:
Original von easyrider

Von Meutgen habe ich immer sehr viel gehalten. Er war ja auch Mann der Fakten und nicht der Allgemeinplätze. Isser vllt. in der Zwischenzeit ausgebrannt, Doping burn-out sozusagen ?

Dopingprävention läuft doch kaum. Kein Geld und jeder macht seins. Die BDR-Beispiele sind doch auch nur Einzelfälle und nicht vereinsweit angewendet. Ist mir alles so halbherzig.
Es ist nicht nur der Eindruck, es ist eine Tatsache : Man, wer immer das auch ist, will gar nicht.

PS sollte sich nicht weiter vermedialisieren lassen. Es schadet ihm mehr als es ihm nutzt. Er hat sich jetzt schon in eine Ecke drängen lassen , aus der er nicht mehr alleine raus kommt.
Das ist auch nur ein weiterer makaberer Beweis der Konzeptlosigkeit in der Dopingbekämpfung.


Meutgen sehe ich eher bei Prof.Franke,sie beschäftigen sich mit der Technik des Dopings und mit dem Sportler,schauen zu wenig über den Tellerrand und können oder wollen die Gesamtkonstellation,wie sie Prof.Bette beschreibt ,nicht sehen.

Was Bremer sagte,er will nur seine Bücher verkaufen und das auf einer BDR Trainertagung, ist zwar ein starkes Stück aber es ist auch was dran.



Geschrieben von einauge am 17.11.2008 um 23:22:

 

Hello! Ich nun wieder - zum Dritten!

Wie immer vorweg:
Diesmal war es wieder sehr empfehlenswert! Wenn auch gleich mit einem kleinem Dämpfer gestartet - Frau Bannenberg war kurzfristig verhindert und hat Dr. Mattias Brausch vorgeschickt. Trotzdem, guter Vortrag, Folien gut lesbar, Beschränkung aufs Wesentliche. Kleinere Kritik dennoch: An einen Prof. Bette reichte er natürlich bei Weitem nicht heran. Auch er hat seinen Vortrag doch stark an Negativbeispielen speziell aus dem Radsport aufgehängt, wenn er auch gleichzeitig immer wieder die ganzheitliche Sichtweise proklamierte. Der Radsport bzw. das Doping im Radsport musste auch hier zu den in letzter Zeit üblichen, publizistischen Zwecken herhalten (darüber spotten, lustig machen).
Aber was will man ihm vorwerfen, das ist momentan immer noch das, wo die meisten Leute sofort drauf anspringen und das Gefühl haben mitreden zu können. Der Vortrag war ja schließlich für die Allgemeinheit und nicht für uns hier. Schlussendlich diente es zur Auflockerung eines eigentlich bierernsten Themas. Aber nun zum Inhalt.

Die Gliederung:

- Begriffsklärung
- Verbotene Wirkstoffe
- Woher kommen die Mittel?
- Was kann man tun?


Begriffsklärung
Def. Doping...(ich schenk mir das mal hier, siehe WADA, nach IOC, etc.)
Aber Problem: Abgrenzung Heilung/Leistungssteigerung

Verbotene Wirkstoffe
Das roll ich hier nun wirklich nicht nochmal auf, siehe WADA-Code

Woher kommen die Mittel?
Hier wurde es interessant. Viele Zahlen wurden genannt. Umsätze weltweit, welche Pharmafirmen, welche Länder, welche Sportarten, Handelsstrukturen, Handhabe in Deutschland, etc.
Ganz wichtiger Link an dieser Stelle - Der Bericht von Sandro Donati 2007
'World Traffic in Doping Substances'
http://www.wada-ama.org/rtecontent/document/Donati_Report_Trafficking_2007-03_06.pdf

z.B. Die Abnehmer (15,5 Mio vorsichtige Schätzung, eher 30-40 Mio):
35-37% Leistungssport, Athleten
38-40% Fitness-, Bodybuildingbereich
1-2% Unterhaltung
15-20% Pharmazeutische Anwendungen

10-15% in Fitnessstudios dopen (14% bekommens vom Arzt, .... siehe Boos studie:
http://ec.europa.eu/sport/action_sports/dopage/call2000/2000-c116-24_de.pdf)

Externe Faktoren:
1. Kriminelle Energie von Dealern und anderer Krimineller zum Zweck der Gewinnmaximierung
2. Pharmaüberschuss (erteilen keine Auskunft auf Anfrage...)

Mafiaähnliche Strukturen (siehe wieder Donati Bericht)
- in Verbindung mit Drogenhandel
- in Deu 1999 von 131 auf 464 Ermittlungen in 2004
- 70er zu Porno-, Bodybuilderszenefinanzierungen
- seit 90er ROC Russische Mafia -> beliefert Westeuropa, Nordamerika
- Polen, Tschechien, Balka

Jetzt Neu: HGH aus Sprays (wusst ich auch noch nicht)
Kosten HGH ~2000€ pro Monat mindestens
ca. 0,7% der weltweiten Menge an Doping wird beschlagnahmt

EPO-Produktion liegt 6-fach über der von Kranken verwendeten Menge!

"OP komischerweise nach Bekanntwerden der Verwicklung von spanischen Fußballern und Tennisspielern plötzlich eingestellt."

Pharmagiganten in 70ern:
Anabolika als Heilmittel in 28 Entwicklungsländern verkauft


Vieles davon sehr ausführlich im Donatibericht. Später mehr.



Geschrieben von Pitstop am 17.11.2008 um 23:34:

 

Sag ich doch immer, das ganze ist ein mafiaähnliches Gebilde, aber lieber reitet man auf der Einzeltätertheorie herum, weil es einfacher klingt.

Danke einauge für den klasse Bericht. Den sollte sich mancher unter das Kopfkissen legen.



Geschrieben von san antonio am 18.11.2008 um 12:29:

 

Zitat:
Original von Pitstop
Zitat:
Original von Georg40
Dein Schlusswort ist leider die beste Umschreibung dem was in diesem Bereich gegenwärtig passiert.
Und ich bin Realist: es wird sich nicht viel ändern.

Vermutlich hast Du Recht, aber die Hoffnung stirbt zuletzt.


Moin pitstop,

aber offenbar muss... wie bei den Bänkern der Karren so richtig gegen die Wand.. sonst passiert nichts bis "alibi" wenig !

Letztes Beispiel.. der Auftritt und die Argumentation des Herrn Präsidenten vor den Abgeordneten... Kohle gerettet... aber nichts wirklich gegen "D" im Köscher... einfach wieder politisch getrickst..

Vielleicht wäre tatsächlich eine Sperre der Gelder wenigstens für das allgemeine Erkennen der "Schlafmützigkeit" im BDR Präsidium gut gewesen.. irgendwie wäre er dann bloss gelegt und die eigene Existenzberechtigung würde klar in Frage gestellt. rote Karte



Geschrieben von waldi am 18.11.2008 um 17:15:

 

einauge,

diese Zahlen wurden schon vor einem Jahr diskutiert.Wo kommt es her ist uninteressant,weil,wenn es getestet wird, nimmts eh keiner mehr.

War das das Manuskript von Frau Bannenberg?

Was kann man tun? fehlte oder schreibst du noch?

Zitat:
"OP komischerweise nach Bekanntwerden der Verwicklung von spanischen Fußballern und Tennisspielern plötzlich eingestellt."


sehr komisch rotes Gesicht



Geschrieben von san antonio am 18.11.2008 um 17:48:

 

Zitat:
Original von waldi
einauge,

diese Zahlen wurden schon vor einem Jahr diskutiert.Wo kommt es her ist uninteressant,weil,wenn es getestet wird, nimmts eh keiner mehr.

War das das Manuskript von Frau Bannenberg?

Was kann man tun? fehlte oder schreibst du noch?

Zitat:
"OP komischerweise nach Bekanntwerden der Verwicklung von spanischen Fußballern und Tennisspielern plötzlich eingestellt."


sehr komisch rotes Gesicht


Schon fast verdächtig !

Wieso steigt da der Herr professor Franke nicht dahinter... Er war doch Vorort bei der dortigen Justiz... hat sogar Akteneinsicht in die "Operation Puerto" bekommen und scheinbar kopiert und mitgenommen in seinem Diplomatenkoffer.. sagt er doch immer..

Aus den beinahe 200 Namen hat er sich aber lediglich den von Jan Ullrich merken können... obwohl er doch so gar nicht auftaucht.. und nun macht er sich daraus sein "Lebenswerk" zu erstellen... Prof. Franke jagd Ulle... böse erschreck



Geschrieben von energie am 18.11.2008 um 18:01:

 

Zitat:
Original von san antonio
Zitat:
Original von waldi
einauge,

diese Zahlen wurden schon vor einem Jahr diskutiert.Wo kommt es her ist uninteressant,weil,wenn es getestet wird, nimmts eh keiner mehr.

War das das Manuskript von Frau Bannenberg?

Was kann man tun? fehlte oder schreibst du noch?

Zitat:
"OP komischerweise nach Bekanntwerden der Verwicklung von spanischen Fußballern und Tennisspielern plötzlich eingestellt."


sehr komisch rotes Gesicht


Schon fast verdächtig !

Wieso steigt da der Herr professor Franke nicht dahinter... Er war doch Vorort bei der dortigen Justiz... hat sogar Akteneinsicht in die "Operation Puerto" bekommen und scheinbar kopiert und mitgenommen in seinem Diplomatenkoffer.. sagt er doch immer..

Aus den beinahe 200 Namen hat er sich aber lediglich den von Jan Ullrich merken können... obwohl er doch so gar nicht auftaucht.. und nun macht er sich daraus sein "Lebenswerk" zu erstellen... Prof. Franke jagd Ulle... böse erschreck


Tja, das ist schon traurig...wenn man sich einfach nur noch kleinste Teile merken kann ...und die auch nicht mehr richtig Hammer




Geschrieben von einauge am 18.11.2008 um 22:08:

 

Zitat:
Original von waldi
einauge,

diese Zahlen wurden schon vor einem Jahr diskutiert.Wo kommt es her ist uninteressant,weil,wenn es getestet wird, nimmts eh keiner mehr.

War das das Manuskript von Frau Bannenberg?

Was kann man tun? fehlte oder schreibst du noch?

Zitat:
"OP komischerweise nach Bekanntwerden der Verwicklung von spanischen Fußballern und Tennisspielern plötzlich eingestellt."


sehr komisch rotes Gesicht



waldi,
mach mal halblang, die Staatsanwaltschaft interessiert sich quasi nur dafür, wo es herkommt, der einzelne Sportler ist denen völlig wurscht. Die Sta ist auch nicht daran interessiert, die Kontrollen zu verbessern - die wollen Jagd auf Drogendealer machen. Das ist deren Job, was Bette u.a. erzählen ist schön und gut, aber für diese Sparte völlig irrelevant. Ob das Manuskript original von Frau Bannenberg war, weiss ich nicht, aber sie ist der Prof. in Gießen, er der Dr. , da wird es schon quasi dasselbe sein.
Was kann man tun, schreib ich noch, ja.



Geschrieben von einauge am 18.11.2008 um 23:03:

 

Was kann man tun?

Neben den schon andernorts oft genannten Punkten, aber dennoch hier wiederholt, da sie auch hier nunmal wieder gefallen sind und gerade das den Vortrag auch aufwertete (nicht zu fachbezogen):
- Verbesserte Kontrollen, intelligent, Trainings-, Auslands-
- Absetzen von Leuten mit Dopingvergangenheit, Ärzte, Trainer, Funktionäre, etc.
- Prävention, Aufklärung
- Sperren zur Abschreckung ("läßt sich drüber streiten")
- Abkopplung von Medaillien/Endlaufzeiten und Förderung
- Einrichten unabhängiger Kontrolllabore, international
- Trennen von Verbandsstrukturen
- evtl. Verabschieden von internationaler Bühne für eine Zeit ("oder immer...")

Dann vor allem die rechtlichen Gesichtspunkte:
- Oberstaatsanwalt Körner: "Deutschland als Paradies für Doper"
Folgender Artikel gibts gut wieder:
http://www.faz.net/s/Rub906784803A9943C4A3399622FC846D0D/Doc~E89B42EC7D4D942E1A71B1E349D8AE2CD~ATpl~Ecommon~Scontent.html

- DEA 93
- Forderung eines Antidopinggesetzes
- Auch das kürzlich verabschiedete Gesetz wird von Kritikern als zu lasch angesehen
- strafrechtlich weiterhin nur über Arzneimittelgesetz
- erst ab 8 Epospritzen strafbar
- Forderung nach Besitzstrafbarkeit
- Einführen von Sportbetrug (Problem der Abgrenzung, Bsp. Schwalbe im Fussball)

Hintergründe, Sinn, Rechtfertigung, Nutzen der Klage gegen Jan Ullrich:
Wer bereitet eine solche Klage vor, Zusammenschluss mehrere Wissenschaftler, nur Frau Bannenberg?
Vorsichtig geantwortet, aber keine weiteren Personen genannt.
Vergleichbare Fälle aus anderen Bereichen?
Prof. Franke. , (es wurde nicht explizit erwähnt aber hier könnte man annehmen, dass die Klage in irgendeiner Art und Weise in Kooperation mit Franke geschah, in jedem Fall diente er zumindest als Vorbild.)
Sinn?
Den Gesetzgeber/Staat, Politik auf die Mißstände aufmerksam machen. Ziel eine Gesetzesänderung zu diskutieren und herbeizuführen.
Instrumentalisierung Jan Ullrichs zu einem solchen Zweck moralisch vertretbar?
Klares Nein. Die Klage hätte aber nicht im Geringsten etwas mit der Person J. Ullrich zu tun, dies hätte jeder xbeliebige andere Sportler sein können. (Anmerkung von mir: das stimmt natürlich so nicht ganz, denn andere Doper hatten wir in der Vergangenheit genug, die mediale, emotionsauslösende Power Ullrichs war ganz sicher extrem verlockend - seine Antwort hat auf so etwas schließen lassen)
Nutzen im Nachhinein?
Keine klare Äußerung, aber zwischen den Zeilen: Gar keiner. An der Gesetzgebung hat sich quasi nichts geändert, das Thema ist momentan mehr oder weniger durch und wird so schnell wohl nicht mehr debatiert werden.



Geschrieben von waldi am 18.11.2008 um 23:26:

 

Danke einauge,

Sinn und Nutzen der Klage,war das Fragestunde oder Teil des Beitrages?

Da muß ich erst mal drüber nachdenken rotes Gesicht



Geschrieben von einauge am 18.11.2008 um 23:42:

 

Das war Fragestunde.



Geschrieben von waldi am 18.11.2008 um 23:49:

 

einauge,
das ist ja wirklich krank und schräg,gibt es wirklich so einen weltrettenden intellektuellen Zirkel?

Den Gesetzgeber drauf aufmerksam machen?

Sowas können sich nur sportuninteressierte, nach Bundesverdienstkreuzen jagende Spinner ausdenken.

Klar der einzelne Sportler ist denen Wurscht, Staatsanwälte sind auch nur Diener der Staatsgewalt.Wo die ihre Aufträge herbekommen weiß ich nicht.Ich hoffe Richter sind noch unabhängig.

Ich mach mal halblang,wo es her kommt hat Donati schon vor 18 Monaten ans IOC berichtet.Die Internationalen Pharmas haben ihre Produktion nach Asien verlegt,nur hitec wird noch in Deutschland hergestellt.

Also sind sie in Deutschland doch durchgeknallt- geschockt



Geschrieben von waldi am 19.11.2008 um 10:14:

 

Hallo was sagt ihr dazu?

Zitat:
Instrumentalisierung Jan Ullrichs zu einem solchen Zweck moralisch vertretbar?
Klares Nein. Die Klage hätte aber nicht im Geringsten etwas mit der Person J. Ullrich zu tun, dies hätte jeder xbeliebige andere Sportler sein können. (Anmerkung von mir: das stimmt natürlich so nicht ganz, denn andere Doper hatten wir in der Vergangenheit genug, die mediale, emotionsauslösende Power Ullrichs war ganz sicher extrem verlockend - seine Antwort hat auf so etwas schließen lassen)


Hä?

Zitat:
Nutzen im Nachhinein?
Keine klare Äußerung, aber zwischen den Zeilen: Gar keiner. An der Gesetzgebung hat sich quasi nichts geändert, das Thema ist momentan mehr oder weniger durch und wird so schnell wohl nicht mehr debatiert werden.
einauge

Hä?

Wir klagen mal irgend jemand an,mal sehen,ob der Gesetzgeber etwas ändert? Nee,ne? traurig



Geschrieben von Hanca am 19.11.2008 um 13:17:

 

Da frage ich mich doch: Was sind das für Menschen ?? Für ihre Sandkastenspiele machen die die Karriere eines Sportlers kaputt. Und nicht nur das, das ganze zukünftige Leben. Aufgrund dieser Anzeige( nur mal so, mal sehen, was passiert ) wird Ulle wie ein Schwerverbrecher behandelt, wird das Haus durchsucht, jeden Tag von der Presse durchs Dorf gejagt und und und.
Wie perfide ist das denn ?????


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