Das Forum - fuer echte Sport-Fans (http://www.radsport-gegen-doping.de/Forum/wbb2/index.php)
- Doping und Sportpolitik (http://www.radsport-gegen-doping.de/Forum/wbb2/board.php?boardid=104)
-- Sportpolitik (http://www.radsport-gegen-doping.de/Forum/wbb2/board.php?boardid=82)
--- ARD, ZDF - und tschüß ... (http://www.radsport-gegen-doping.de/Forum/wbb2/thread.php?threadid=736)
Zitat: |
ARD/ZDF: Keine Live-Bilder von der Tour de France 2012 ARD und ZDF werden die Tour de France in diesem Jahr zum letzten Mal live übertragen und von 2012 an nur noch in kurzen Beträgen über das wichtigste Radrennen der Welt berichten. Frankfurter Neue Presse, vom 03. Februar 2011 Die öffentlich-rechtlichen Sender sind 2011 noch vertraglich an eine Live-Berichterstattung gebunden. Dieser Kontrakt mit der Europäischen Rundfunk Union (EBU) und dem Tour-Veranstalter ASO werde aber nicht verlängert. Die Tour finde «bei den deutschen Fernsehzuschauern nur noch eine geringe Akzeptanz, die lange Live-Sendestrecken nicht mehr rechtfertigt», teilten die TV-Sender mit. Vor allem das Dauerthema Doping dürfte die Entscheidung maßgeblich beeinflusst haben. Bereits in der Vergangenheit hatten sich mehrere ARD-Intendanten wegen der zahlreichen Doping-Fälle – derzeit vor allem um den Tour-Sieger Alberto Contador – für einen Ausstieg ausgesprochen. 2009 schraubten die Öffentlich-Rechtlichen den Live-Anteil auf rund 30 Minuten pro Tag zurück, 2010 wurde dann wieder rund eine Stunde Live-Tour pro Tag gezeigt. Eurosport wird die Tour weiter live übertragen. |
Zitat: |
Nach ARD/ZDF-Aus: Maue Perspektiven für Rad-Elite Frankfurter Neue Presse, vom 03. Februar 2011 Der Traum von der Tour de France hat für viele deutsche Radsportler durch den Rückzug von ARD und ZDF einen herben Dämpfer erhalten. Das neue NetApp-Team könnte von der mangelnden TV- Unterstützung ab 2012 ebenso betroffen sein wie junge Profis. «Das ist traurig und bedauerlich», sagte Ralph Denk, Teamchef des derzeit am höchsten klassifizierten deutschen Radrennstalls, der nach höheren Weihen strebt - und so schnell wie möglich zur Tour will. Auch wenn dessen Einkaufspolitik nicht unbedingt diesen Eindruck macht. Ein fixes Startrecht in Frankreich haben nur ProTeams, die Elite im internationalen Radsport. Einige Startplätze vergibt der Tour- Veranstalter ASO jährlich auch an unterklassige Teams. In diesem Jahr gingen alle vier Wild Cards an französische Rennställe. Die Chancen für ein deutsches Team sind nach der ARD/ZDF-Entscheidung gesunken, mit einem Gefallen vonseiten der Tour-Bosse dürfen Mannschaften aus Deutschland kaum rechnen: Schon lange wird die kritische Radsport- Berichterstattung aus Deutschland - die ARD hatte durch Recherchen den Fall Contador erst publik gemacht - von der ASO nicht nur wohlwollend begleitet. Die Öffentlich-Rechtlichen wollen im Juli 2012 nur kurz und streng nachrichtlich und nicht wie sonst in ausufernder Berichterstattung von der Frankreich-Rundfahrt Notiz nehmen. Als Grund nannten die Sender den Quotenrückgang der vergangenen Jahre. Die anhaltenden Dopingskandale dürften die Entscheidung aber klar beeinflusst haben. «Natürlich hätten wir ARD und ZDF gern mit im Boot gehabt, wenn wir zum ersten Mal bei der Tour starten. Aber unser Sponsor ist zum Glück global orientiert und uns bleibt ja noch der Spartensender Eurosport, der überträgt», sagte NetApp-Teamchef Denk der dpa. Dem Ex-Profi schwebt mit seinem 2009 gegründeten Team ein Durchmarsch von ganz unten (Continental Team) bis zur World Tour vor - ganz nach dem Fußball-Vorbild Hoffenheim. Der Bundesligist wurde auch jahrelang von NetApp, einem in Kalifornien ansässigen Computer-Finanzier gesponsert. Denk, dessen ProContinental-Team bei der Mallorca-Challenge am Wochenende in die Saison startet, kann den Schritt der TV-Oberen aus der ersten Reihe nicht ganz nachvollziehen: «Mit dem Radsport wird ein Vorreiter in der Doping-Bekämpfung bestraft. Ich würde mir wünschen, dass in allen Sportarten so konsequent kontrolliert würde.» Dieser Meinung ist auch Hans-Michael Holczer. «Die Angst um Quoten ist ein vorgeschobenes Argument. Die Öffentlich-Rechtlichen messen da mit mehreren Maßen - im Vergleich zu anderen Sportarten», sagte der ehemalige Manager des Teams Gerolsteiner, der den TV-Ausstieg bei der Suche nach deutschen Sponsoren als «Nackenschlag» wertete. Auch für junge deutsche Fahrer birgt der angekündigte Rückzug von ARD und ZDF in punkto Eigenvermarktung Risiken. «Das könnte natürlich ein Nachteil sein», meint Roger Kluge. Der Cottbuser will sich in seinem Zweitliga-Rennstall Skil-Shimano nun vor allem bei Klassiker- Rennen etablieren. Auf der Suche nach Sponsoren oder gar Elite-Teams könnte dem 25-Jährigen nun wichtige TV-Präsenz fehlen. Der Ausstieg 2012 erschwert auch den Weg der um Rückkehr bemühten ehemaligen Teamchefs Holczer und Gerry van Gerwen. Ein Mosaikstein zum Aus von Holczers Gerolsteiner-Team 2009 war sicher auch die vorangegangene erste ARD/ZDF-Tour-Abstinenz 2007. Der inzwischen in den Schuldienst zurückgekehrte Mathematik- und Geschichtslehrer träumt noch immer von einem Radsport-Comeback und einem neuen Geldgeber, bleibt aber Realist: «Ich bin nach wie vor offen, die Zielrichtung ist nicht auf Deutschland beschränkt», sagte Holczer. Vor ähnlichen Problemen steht der Niederländer Gerry van Gerwen, der 2010 mit dem Milram-Team das Handtuch warf. Das hat zur Folge, dass in diesem Jahr zum ersten Mal seit 1993 kein deutsches Team bei der Tour am Start sein wird. ARD und ZDF müssen sich bei der letzten kompletten Tour-Präsenz den deutschen Bezug in anderen Teams suchen. |
Zitat: |
Kommentar von Michael Lennartz: Quote statt Moral Der Schritt war längst überfällig. Dass ARD und ZDF aus der Live-Berichterstattung zur Tour de France aber erst 2012 aussteigen, ist einzig und allein der Tatsache geschuldet, dass die öffentlich-rechtlichen Sender bis einschließlich 2011 noch vertraglich gebunden sind. Frankfurter Neue Presse, vom 03. Februar 2011 So wird in diesem Jahr noch ein letztes Mal in abgespeckter Form live von dem Radsport-Großereignis berichtet. Die Gebührenzahler, die in der ersten Reihe sitzen oder mit dem zweiten Auge womöglich besser sehen, mögen applaudieren. Doch der Beifall gebührt ihnen selbst. Mit ihrer Abkehr vom dopingverseuchten Radsport haben sie die TV-Quote nämlich so weit in den Keller getrieben, dass sich ARD und ZDF für den Verzicht entschieden haben. Merke: Nicht die Moral, nicht die Dopingskandale nennen die öffentlich-rechtlichen Sender als Grund für den Ausstieg, sondern allein die Quote. Das ist bedauerlich und widerspricht sogar der aus der Gebührenfinanzierung abgeleiteten besonderen Stellung der Sender in der Gesellschaft. Sie sollten nämlich nicht unbedingt auf die Quote, sondern eher auf die Qualität ihrer Angebote achten. Und wenn das Ergebnis auch dasselbe sein mag, eine auf die Doping-Problematik hinweisende Begründung wäre ein wichtiges Statement für einen sauberen Sport gewesen. |
Zitat: |
Original von Pitstop An Leini habe ich mich inzwischen auch gewöhnt, zumal er im Laufe des Jahres dazu gelernt und bei den letzten Übertragungen auch fachlich gar nicht mehr so schlecht war. |
Zitat: |
Original von Pitstop ARD und ZDF übertragen bekannten Gründen (Ausreden) nicht. Bei Eurosport hoffe ich, dass es nicht wieder auf allen Kanälen Tennis (Wimbeldon) gibt. |
Zitat: |
Original von Pitstop Die niedrige Quote haben sie sich teilweise selbst zuzuschreiben. Aber wenn sich Tony Martin anschicken sollte die Tour zu gewinnen, sind die ÖR wieder dabei. Da gehe ich jede Wette ein. |
Zitat: | ||
Original von Forclaz
Und ich gehe jede Wette ein, dass Du die ÖR's dann nicht boykottieren würdest. |
Zitat: |
Original von Forclaz Da gibts Alternativen und man regt sich darüber auf, dass diejenigen, die man seit Jahren wegen ihrer Art und Weise der Berichterstattung kritisiert, mit eben dieser Schluss machen. |
Zitat: |
Das mich bei den ÖR aber am meisten gestört hat, sie taten so als sei ein unvorhersehbarer Tsunami über sie hereingebrochen. Auch wenn sie es bis heute leugenen, die wussten dass das Peloton im großen ganzen mit illegalen Zusatzstoffen versorgt wird. |
Zitat: |
Original von san antonio Selbst wenn sie seit 20 Jahren alle massiv gedopt hätten, behaupte ich dass bisher noch keine einzige Tour den falschen Sieger hervorgebracht hat. |
Zitat: |
Original von Forclaz 1. nicht hätten, sondern sie haben! 2. Schön, dann hätten sie es auch weglassen können. Wäre der Sieger auch der richtige gewesen. 3. Theorie eines Foristen, der davon ausgeht, dass jeder über die gleichen Mittel verfügte und das Dope bei jedem gleich wirkt. Dem ist mit Sicherheit nicht so. |
Forensoftware: Burning Board 2.3.5, entwickelt von WoltLab GmbH