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Geschrieben von panni am 24.06.2012 um 11:17:

 

@badfan

Mir ging es so ähnlich wie dir. Ich hatte mir das System Profiradsport in meinen kühnsten Träumen nicht dermaßen Doping-verseucht vorgestellt.

Ich bin in der DDR aufgewachsen. Obwohl ich keineswegs systembejahend war, so hatte auch ich mir einige "Feindbilder" anerziehen lassen. Eines davon war der Profisport. Warum auch immer, aber ich mochte ihn nicht. Für mich war es einfach krank, sich für die Ausübung eines Sports bezahlen zu lassen. Mit Profiradsport habe ich mich deshalb nie beschäftigt und ich wollte auch nach der Wende nicht sofort etwas davon wissen. Und ich war riesig enttäuscht, als Olaf Ludwig Profi wurde. Erst eine Krankheit und die damit verbundene Langeweile ließ mich rein zufällig bei ESP und einer TdF-Etappe hängen bleiben. Es war 1997 die Etappe, auf der Riis nicht mehr mithalten konnte und Jan an Virenques und Pantanis Hinterrad bereits knapp (mit nur noch 13 Sekunden Rückstand) am Leadertrikot dran war. Wie bei einem interessanten Fernsehmehrteiler wollte ich am nächsten Tag wissen wie es weitergeht. Ich war infiziert, hatte aber von allem was vor 1997 im Profiradsport passiert war (außer oberflächlichem Wissen) überhaupt keine Ahnung. Erst in den vergangenen Jahren habe ich mich mit dem Radsportgeschehen früherer Zeiten beschäftigt. Ich wusste natürlich auch nichts über Doping in diesem Sport.



Geschrieben von Forclaz am 25.06.2012 um 08:52:

 

Zitat:
Original von badfan
Zitat:
Original von Forclaz
1. nicht hätten, sondern sie haben!

2. Schön, dann hätten sie es auch weglassen können. Wäre der Sieger auch der richtige gewesen.

3. Theorie eines Foristen, der davon ausgeht, dass jeder über die gleichen Mittel verfügte und das Dope bei jedem gleich wirkt. Dem ist mit Sicherheit nicht so.


Augen rollen

Wo hast du eigentlich die letzten 25 Jahre gelebt?
Hinterm Mond?

Ich habe etwas hinterm Mond gelebt, weil ich von der ganzen Doping-Scheiße nichts mitbekommen habe. Mir war nie bewusst, dass da derart flächendeckend nachgeholfen wurde. Für mich waren das immer nur Einzelne, die das gemacht haben.

Aber seit vielen Jahren nun bin ich hart auf dem Boden der Tatsachen gelandet und habe lernen müssen, dass Doping zum Radsport bzw. zum Hochleistungssport dazugehört wie das Amen in der Kirche.

"Dann hätten sie es ja weglassen können" hört sich derart lapidar und hämisch an, dass ich schon wieder die Krise kriege.
Du hast immer noch nicht verstanden, dass nicht der einzelne Athlet das Problem war und/oder ist, sondern das System.


Nun, man muss vielleicht manche Dinge im Kontext sehen bzw. verstehen wollen.

Der heilige Antonius war der Meinung, dass sämtliche Toursieger der Vergangenheit mit oder ohne Dope die gleichen gewesen wären.

Dann hätten sie es ja weglassen können bezieht sich
jetzt darauf, dass es ja dann auch ohne Dope das gleiche Ergebnis gegeben hätte.
Darauf bezog sich übrigens die ganze Antwort.

Der letzte Entscheidungsträger in der Dope-Kette, und da wirst Du wohl
kaum widersprechen können, ist der Athlet selbst.
Er schluckt, er lässt spritzen, er erklärt sich einverstanden,
dass seinem Körper etwas zugeführt wird, was nicht dem Reglement entspricht. Und er weiss das.
Er heimst die Erfolge ein, er verdient damit seinen Lebensunterhalt.

Zum fett markierten:

Du bist also nach wie vor der Meinung, dass flächendeckend im Radsport gedopt wird??



Geschrieben von badfan am 25.06.2012 um 08:56:

 

Ich hoffe nicht.
Ich glaube, dass sich schon einiges verbessert hat.
Aber es wird nach wie vor nachgeholfen, das glaube ich schon.



Geschrieben von Forclaz am 25.06.2012 um 09:01:

 

Zitat:
Original von san antonio
Und was willst du mir damit wirklich sagen ?



Ist nicht so schwer zu verstehen.



Geschrieben von Forclaz am 25.06.2012 um 09:08:

 

Zitat:
Original von badfan
Ich hoffe nicht.
Ich glaube, dass sich schon einiges verbessert hat.
Aber es wird nach wie vor nachgeholfen, das glaube ich schon.


Da gibts ja schon wieder Hoffnung, dass der Radsport samt seiner Athleten sich gesäubert hat?

Wenn jetzt einer erwischt wird, wie soll mit dem verfahren werden?

Einzelstrafe (Sperre des Athleten)
Teamstrafe (Ausschluss von diversen Rennen. Lt. Deiner Erkenntnis, steckt ja ein System dahinter, dann sind auch Teamverantwortliche involviert)
UCI, WADA, NADA, NOK, IOK, alle bestrafen, wie auch immer?
Pharmaindustrie bestrafen?

Wie sieht die Lösung aus?

Oder doch FREIGABE !



Geschrieben von badfan am 25.06.2012 um 09:10:

 

Sperre des Athleten, alle Verantwortlichen ausmachen und empfindlich bestrafen.

Natürlich keine Freigabe.
Ich war noch nie für Freigabe.

Wie sieht eigentlich deine Lösung für das Dopingproblem aus?



Geschrieben von Pitstop am 25.06.2012 um 09:16:

 

Zitat:
Original von Forclaz
Der letzte Entscheidungsträger in der Dope-Kette, und da wirst Du wohl
kaum widersprechen können, ist der Athlet selbst.
Er schluckt, er lässt spritzen, er erklärt sich einverstanden,
dass seinem Körper etwas zugeführt wird, was nicht dem Reglement entspricht. Und er weiss das.
Er heimst die Erfolge ein, er verdient damit seinen Lebensunterhalt.

Das ist im Prinzip richtig. Es ist aber auch ein Unterschied ob der Athlet von sich aus dopt oder von der Teamleitung (nach dem Motto: wenn du nicht mitmachst, kannst du gehen) dazu genötigt wird. Was bleibt dem Athleten, gerade wenn er zur Bestreitung seines Lebensunterhalts auf den Job angewiesen ist, großartig Anderes übrig? Klar, er könnte seinen Job hinschmeißen, aber wie in allen anderen Berufen auch ist das leichter gesagt als getan. Die wenigsten Radprofis haben irgendwelche berufliche Ausbildung, viele nichtmal einen brauchbaren Schulabschluß. Einen Job außerhalb des Sports zu finden und davon leben zu können ist dann fast unmöglich. So entscheidet er sich halt für das aus seiner Sicht kleinere Übel, in der Hoffnung (meist in dem Glauben) nicht erwischt zu werden.



Geschrieben von Forclaz am 25.06.2012 um 09:25:

 

Zitat:
Original von badfan
Sperre des Athleten, alle Verantwortlichen ausmachen und empfindlich bestrafen.

Natürlich keine Freigabe.
Ich war noch nie für Freigabe.

Wie sieht eigentlich deine Lösung für das Dopingproblem aus?


Um alle Verantwortlichen auszumachen bedarf es ganz klar der Unterstützung des Athleten.
Wer hat ihm die Medikamente gegeben, welcher Arzt hat ihm die Spritze in die Adern gedrückt, welcher Teamverantwortliche wusste davon.
Und da beginnt das Problem. Er wird es nicht sagen wollen. Weil er keine Beweise liefern kann.

Alternativ kann es zur Strafe des Athleten nur noch die Bestrafung für das gesamte Team geben. Ausschluss von allen grossen Rundfahrten und 5 weiterer Rennen.
Teams, für die Grosse Rundfahrten sowieso kein Thema sind, bekommen dann halt 10 Rennen aufgebrummt.
Hätte einen Vorteil: Das Interesse, das Athleten nicht dopen, liegt dann viel verstärkter im Interesse der Teams.

Aber das wird nicht kommen. Von daher bleibt alles beim Alten.



Geschrieben von Pitstop am 25.06.2012 um 09:27:

 

Zitat:
Original von badfan
Ich habe etwas hinterm Mond gelebt, weil ich von der ganzen Doping-Scheiße nichts mitbekommen habe. Mir war nie bewusst, dass da derart flächendeckend nachgeholfen wurde. Für mich waren das immer nur Einzelne, die das gemacht haben.

Spätestens Ende 1996, als Walter Goodefrod einen gewissen Herrn Verbruggen ganz offen darüber unterrichtet hat, dass im Peloton flächendeckend mit EPO hantiert wird (stand in allen Zeitungen), war klar was Sache ist. Und da der Herr Verbruggen nicht darauf reagiert hat, war auch klar, dass der Missbrauch vom UCI zumindest toleriert wird. Und spätestens ab der Festina-Affaire musste den ÖR und diversen Sportjournalisten klar gewesen sein, dass sie Jahr für Jahr über eine rollende Apotheke berichten. Doch da mit der Ära Ullrich die Quote stimmte, wurde das Wissen über die Dopinkultur lieber verschwiegen ... bis 2006, als sich die Wahrheit nicht mehr verbergen lies.



Geschrieben von badfan am 25.06.2012 um 09:29:

 

An dem heuchlerischen Verhalten der ÖR bestand und besteht kein Zweifel.



Geschrieben von Forclaz am 25.06.2012 um 09:35:

 

Zitat:
bis 2006, als sich die Wahrheit nicht mehr verbergen lies.



Ist die Wahrheit von damals auch noch die heutige Wahrheit?

Warum werden die ÖR's dafür kritisiert, dass sie auf Grund gesunkener Quote
aussteigen, nicht aber bsp.weise eurosport, die wohl wissen was im
Hintergrund abgeht und denoch übertragen?
(falls die Wahrheit von damals auch noch die von heute ist)

Wird der gesamte Radsport (alle Involvierten, nicht nur die Athleten) nicht durch
solch ein Ausstieg bestraft? Wir wollen doch immer alle, dass das ganze System
und nicht nur der Einzelne bestraft wird.

Wie ist das? Wenn man in der Vergangenheit etwas (nicht alles) wusste,
und es toleriert hat, muss man das dann auch in die Gegenwart und Zukunft
mitnehmen? Soll man weiter schweigen wie man es schon mal konnte?



Geschrieben von Pitstop am 25.06.2012 um 09:36:

 

Zitat:
Original von Forclaz
Alternativ kann es zur Strafe des Athleten nur noch die Bestrafung für das gesamte Team geben. Ausschluss von allen grossen Rundfahrten und 5 weiterer Rennen.
Teams, für die Grosse Rundfahrten sowieso kein Thema sind, bekommen dann halt 10 Rennen aufgebrummt.
Hätte einen Vorteil: Das Interesse, das Athleten nicht dopen, liegt dann viel verstärkter im Interesse der Teams.

Aber das wird nicht kommen. Von daher bleibt alles beim Alten.

Die Teamsperre, wie auch immer man sie vollzieht, ist in meinen Augen die erfolgspersprechendste Alternative. Es ist aber Sache der Verbände diese Maßnahme durchzusetzen. Die haben daran aber kein Interesse, weil sie in den ganzen Dopingmachenschaften mit involviert waren (und zu Teil wahrscheinlich auch noch sind).



Geschrieben von Pitstop am 25.06.2012 um 10:22:

 

Zitat:
Original von Forclaz
Zitat:
bis 2006, als sich die Wahrheit nicht mehr verbergen lies.



Ist die Wahrheit von damals auch noch die heutige Wahrheit?

Warum werden die ÖR's dafür kritisiert, dass sie auf Grund gesunkener Quote
aussteigen, nicht aber bsp.weise eurosport, die wohl wissen was im
Hintergrund abgeht und denoch übertragen?
(falls die Wahrheit von damals auch noch die von heute ist)

Wird der gesamte Radsport (alle Involvierten, nicht nur die Athleten) nicht durch
solch ein Ausstieg bestraft? Wir wollen doch immer alle, dass das ganze System
und nicht nur der Einzelne bestraft wird.

Wie ist das? Wenn man in der Vergangenheit etwas (nicht alles) wusste,
und es toleriert hat, muss man das dann auch in die Gegenwart und Zukunft
mitnehmen? Soll man weiter schweigen wie man es schon mal konnte?

Ich kritisiere (neben diversen Printmedien) die ÖR, insbesondere die ARD mit ihrem Doping-(Experten???) Hajo Seppelt, dass sie mit der Affaire Fuentes nicht ehrlich umgegangen sind. Im Prinzip wurde lediglich Schadensbegrenzung im eigenen Interesse betrieben. Statt sich der Mitverantwortung zu stellen und nach einer fairen Lösung der Dopingproblematik zu suchen (und dies nicht erst nach 2006), wurde nur draufgehauen und Polemik betrieben, kein Wort davon, dass die Affaire Fuentes auch andere Sportarten betrifft, Der Profiradsport war der alleinige Buhmann.
Nicht wenige Radsportfans haben den Übertragungen der ÖR den Rücken gekehrt, weil sie das polemische Gesabber nicht mehr ertragen konnten und nicht wegen der Sportart selbst. Die sinkende Zuschauerquote haben sie sich damit selbst eingehandelt.
In anderen Sportarten (zum Beispiel Leichtathletik) hat es auch reichlich ernstzunehmende Dopingskandale gegeben. Da geht man mit dem Thema aber ganz anders um und überträgt munter weiter.



Geschrieben von lorenz am 25.06.2012 um 10:59:

 

Die ÖR dürften eigentlich gar nicht sauer sein.
Für unser Geld sie sind verpflichtet eine ausführliche Information uns zu liefern, egal ob Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport usw.
Dieser Rückzug ist wie ein Eigentor, dann werden die Interessenten einfach Eurosport gucken und die ÖR später ihre Entscheidung bereuen.



Geschrieben von montklamott am 06.07.2012 um 22:38:

 

Hier mal eine schöne Aktion der Zeitschrift Roadbike:

Tour-Farce: Rote Karte für die Tour-Berichterstattung im ARD Morgenmagazin – machen Sie mit!

http://www.roadbike.de/news/tour-farce-rote-karte-fuer-die-tour-berichterstattung-im-ard-morgenmagazin-machen-sie-mit.643591.9.htm?odckampagne=rb_morgenmagazin_alias_ard

Auch Enrico Muax hat dazu etwas zu sagen:

http://www.muax.de/index.php?option=com_content&task=view&id=799&Itemid=5

Ich hab mich heute früh schon aufgeregt, daß über den 2 Platz der Springreiter beim CHIO in Aachen ein fetter Bericht gezeigt wurde und über Greipels Etappensieg nur dieses unmögliche Machwerk.

http://www.ardmediathek.de/das-erste/morgenmagazin/greipel-mit-zweitem-etappensieg?documentId=11053218

rote Karte



Geschrieben von Pitstop am 06.07.2012 um 22:51:

 

Enrico ... wie immer treffend genial top 2

ARD ... einfach nur peinlich. Für solch eine mediale Verarschung muss man auch noch Zwangsabgaben zahlen rote Karte rote Karte rote Karte
"Beitragsbewertung nicht möglich" ... und feige auch noch böse



Geschrieben von energie am 06.07.2012 um 23:58:

 

So... Beschwerde abgeschickt böse
Allerdings habe ich die Anrede etwas verändert: aus "Liebe" habe ich ein "Hallo" gemacht... das musste einfach sein...



Geschrieben von energie am 07.07.2012 um 00:08:

 

Enrico bravo hihi2



Geschrieben von energie am 07.07.2012 um 00:12:

 

Ja wenn man Sauerzapf heißt... geschockt kommen wohl solche hochintelligenten Berichte heraus...
Und was mir noch aufgefallen ist: Die wissen schon, warum eine Nutzerbewertung nicht möglich ist rote Karte



Geschrieben von badfan am 07.07.2012 um 06:23:

 

Das soll wohl witzig sein?
Die ticken doch nicht richtig, die Proleten von der ARD.

Da schämt man sich fast fremd.


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