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Zum Ende der Seite springen Was wird aus dem Kampf gegen Doping ?
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Pitstop
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Zitat:
Original von Georg40
Noch ein Mal: mich stört nicht dass Doping bekämpft wird. So soll es sein. Mich stört dass man an einem totalen Erfolg glaubt und das ist wie die Potemkinische Dörfer...oder Fata Morgana !
Doping als Phänomen überlebt uns sicher !

Dann auch nochmal von mir:
Jeder der sich ernsthaft mit der Dopingproblematik beschäftigt weiß, dass Doping wahrscheinlich niemals vollends beseitigt werden kann. Einzelne unbelehrbare Athleten, die für sich dopen wird es immer geben. Es ist aber notwendig die organisierten Dopingstrukturen zu bekämpfen. Ganau die gleichen Leute sind es doch, die versuchen "uns" was weiß ich irgendwelche Mittelchen zur angeblichen Verbesserung der Lebensqualität aufzudrücken.

Nö Georg, ich habe kein Interesse mich von denen einwickeln zu lassen und zuzusehen, dass ich diejenigen, die doch darauf reinfallen unerwartet, auf ihrer neuen Bleibe, auf dem Friedhof besuche. Für ein sonntägliches Meeting mit meinen Freunden kann ich mir weißgott einen besseren Treffpunkt vorstellen.
Ich sage es gerne nochmal: Doping ist kein Problem des Sports, sondern ein Problem das uns alle betrifft, auch Dich. Schau Dir doch nur mal die tägliche Werbung im Fernsehen an, was für ein Scheiß da versucht wir uns rezeptfrei!!! anzudrehen, Mittelchen, die im Prinzip überhauptnichts bewirken, außer dass sie unsere Psyche beeinflussen und wir, wenn wir Pech haben, die Radieschen frühzeitig von unten begucken.
Es gibt sicher viele Medikamente die nützlich, lebenserhaltend und somit notwendig sind, aber das Meiste ist Schrott, der uns nur kranker macht als wir eh schon sind. Die Tatsache, dass die Sportler für uns als Versuchskanninchen missbraucht werden ist einer der vielen, aber nicht unwichtigen Gründe gegen Doping zu kämpfen.
15.04.2009 00:47 Pitstop ist offline E-Mail an Pitstop senden Beiträge von Pitstop suchen Nehmen Sie Pitstop in Ihre Freundesliste auf
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WM in Berlin - West-Trainer sollen Schweigen brechen


Nach dem Doping-Geständnis von fünf DDR-Trainern sollen nun auch ihre früheren West-Kollegen endlich ihr Schweigen brechen. Diese Forderung hat Clemens Prokop als erster Präsident eines großen deutschen Sportverbandes erhoben.

"Ich würde mir wünschen, dass auch die Trainer aus dem Westen, die in solche Praktiken in den 70er und 80er Jahren verwickelt waren, den Mut finden, sich zu erklären", sagte der DLV-Chef.

Bei der Aufarbeitung der Doping-Vergangenheit nach der Wende sei "der Blick nur nach Osten" gerichtet worden, kritisierte Prokop. "Es gab auch im Westen Trainer, die in Doping-Praktiken verwickelt waren, und die sich nie diesen Kommissionen stellen mussten wie ihre Kollegen im Osten. Bei ihnen wurde einfach die Weiterverwendung als Gott gegeben akzeptiert", stellte Prokop fest.

Die Beschäftigung von Trainern aus Ost und West nach der Vereinigung begann nach seiner Ansicht "mit einer doppelten Ungerechtigkeit". Zum einen seien die Leiden der Opfer unzureichend berücksichtigt worden. Zum anderen wurden die Vorgänge im Westen völlig ausgeblendet.
Prokop wollte keine Namen nennen, er könne "keinen individuell bezichtigen. Jeder weiß aber, von wem wir sprechen." Bei den West- Trainern gehe er aber davon aus, "dass wohl fast alle nicht mehr bei uns aktiv beschäftigt sind." Dennoch sollten die Angesprochenen den Mut aufbringen, an die Öffentlichkeit zu gehen und sich bei ihren Athleten für die Doping-Praktiken zu entschuldigen. "Es gab etliche, die zum Zeitpunkt der Vereinigung etwas zu erklären gehabt hätten." Prokop erinnerte auch an den 1998 im Alter von 47 Jahren an den Folgen von Anabolika-Doping verstorbenen Westberliner Kugelstoßer Ralf Reichenbach.
http://de.eurosport.yahoo.com/23042009/7...en-brechen.html

__________________
"Ein Urteil lässt sich widerlegen, aber niemals ein Vorurteil." - Marie von Ebner-Eschenbach
23.04.2009 15:47 easyrider ist offline Beiträge von easyrider suchen Nehmen Sie easyrider in Ihre Freundesliste auf
Pitstop
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Zitat:
Doping-Bekämpfung
Wo bleibt der Aufstand?
Von Michael Reinsch, Berlin

FAZ, vom 23. April 2009

„Wir diskutieren plötzlich nicht mehr, wie wir Dopingkontrollen vornehmen, sondern ob wir überhaupt noch kontrollieren.“ Der Ruderer Christian Schreiber, Schlagmann des deutschen Vierers ohne Steuermann, war noch vor kurzem ein heftiger Kritiker der Kontrollregeln des Sports, die persönliche Freiheit und Datenschutz von Athleten profund einschränken.

Jetzt staunt er, dass die Kritik von Datenschützern und die Macht des Welt-Fußballverbandes (Fifa) das weltweite System überraschender Kontrollen außerhalb des Wettkampfes ins Wanken gebracht haben. „Man kann doch nicht im Herbst mit dem Ausschluss von den Olympischen Spielen drohen“, sagte er am Mittwoch bei einer Anhörung des Sportausschusses des Deutschen Bundestages in Berlin über die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada), „und sich im Frühjahr so kleinlaut abfrühstücken lassen.“

„Fußballer können genauso kontrolliert werden“

Bundesregierung und Parlament teilen seine Sorge. „Beunruhigt“ gab sich der Parlamentarische Staatssekretär im Innenministerium, Christoph Bergner, davon, „dass durch Verhandlungen zwischen der Spitze der Wada und der Fifa der Eindruck entstanden ist, dass Athleten mit zweierlei Maß gemessen werden“. Der CDU-Abgeordnete Klaus Riegert drückte seine Sorge darüber aus, „dass die Wada hinter den Punkt zurückfällt, an dem die Doping-Bekämpfung unglaubwürdig wird“.

Während der Geschäftsführer der Nationalen Anti-Doping-Agentur (Nada), Göttrik Wewer, beteuerte „es gibt keine Lex Fußball. Fußballer können genauso kontrolliert werden wie alle anderen Sportler“, beharrte Bergner auf dem Begriff. Unabhängig davon, wie das letzte Wort zur Lex Fußball laute, bestätige der Vorgang die Regierung in ihrer Überzeugung, dass es Reformbedarf bei der Wada gebe.

„Wir empfinden das als ungerecht“

Breuer kritisierte, dass Freiräume, in denen Sportler nicht auffindbar seien, „ungeahnte Möglichkeiten“ eröffneten. Schreiber kritisierte das Ungleichgewicht zwischen Mannschafts- und Individualsportarten. „Das können wir nicht hinnehmen“, sagte er. „Wir empfinden das als ungerecht, und viele ärgern sich sowieso schon immer darüber, dass sich Fußballer für etwas Besseres halten.“

Gebe es eine Lex Fifa, warnte die SPD-Abgeordnete Dagmar Freitag, sei das ein Dammbruch und bedeute den Einstieg in das Ende einer international abgestimmten Doping-Bekämpfung. Zu der gesetzlichen Regelung Spaniens, von 23 bis acht Uhr keine Doping-Kontrollen mehr zuzulassen, sagte sie: „Wenn das keinen Aufstand derer auslöst, die an einer glaubwürdigen Doping-Bekämpfung interessiert sind, ist das das Ende.“

„Die Sportler wollen einen sauberen Sport“

Wewer versuchte zu beruhigen. Auch die Nada sei von den Veröffentlichungen von Fifa und Wada überrascht worden. Tagelang habe er versucht, den Sachverhalt zu klären, bis die Nada schließlich am Dienstagabend auf ihrer Internetseite klargestellt habe, dass für Fußballspieler keine anderen Regeln gälten als für andere Athleten. Nada-Justitiarin Anja Berninger ergänzte, deutsche Spieler würden nicht aus den Kontrollen entlassen. Der in London spielende Michael Ballack gehöre zum Beispiel dem Nada-Testpool an, „und da bleibt er auch“.

„Wir halten da etwas aufrecht“, sagte Aktivensprecher Breuer, als er realisierte, dass womöglich anderswo nicht so streng kontrolliert wird wie in Deutschland. „Das hat auch die Form eines Vorbildes.“ Dem hielt Schreiber entgegen: „Das ist noch die Frage, ob wir als Vorbilder dastehen oder als Dummköpfe.“

Die Forderung des Bundesdatenschutzbeauftragten, dass der Wada-Code dringend nachgebessert werden müsse, nannte Aktivensprecher Christian Breuer außerhalb der Anhörung Blödsinn. „Wir unterwerfen uns dem Ganzen freiwillig“, argumentierte er in öffentlicher Debatte. „Die Sportler wollen einen sauberen Sport und haben deshalb dieses System geschaffen.“ Mit Wewer war er sich einig: „Die Kritik ist aufgebauscht.“
24.04.2009 09:18 Pitstop ist offline E-Mail an Pitstop senden Beiträge von Pitstop suchen Nehmen Sie Pitstop in Ihre Freundesliste auf
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Seltene Tropenkrankheit
Von Thomas Kistner


Gute Nachricht aus der Sparte Betrugsbekämpfung: Der deutsche Eishockeysport legt die Zuständigkeit für Trainings- und Wettkampfkontrollen, dazu das komplette Ergebnismanagement in die Hände der Nationalen Antidoping-Agentur Nada. Er will, kurz gesagt, nichts mehr zu tun haben mit all dem Schmuddelkram und setzt künftig nur noch die Sanktionen um, die ihm im Bedarfsfall von einem Richter des Deutschen Schiedsgerichts mitgeteilt werden.

Noch bemerkenswerter ist, dass dieses Novum nun als Dammbruch gefeiert wird. Denn liegt es nicht im logischen Interesse aller Sportverbände, die ja immerzu ihre Null-Toleranz in Sachen Doping betonen, dass sie die Betrugsbekämpfung an eine unabhängige Stelle abtreten - und sich auf diese Art selbst all den Interessenskonflikten entziehen, die sich aus Positivbefunden für eigene Athleten ergeben? Oder was treibt Funktionäre an, die Teile des Test- und Sanktionssystems lieber weiter in der eigenen Zuständigkeit behalten wollen? Die Angst, dass leidenschaftslos objektive, fachlich kompetentere Personen als die eigenen Verbandsvertreter nicht effektiv genug arbeiten könnten, kann es ja nicht sein. Was Raum für Spekulationen lässt: In der Vergangenheit gab es ja genug vertuschte oder konsequent schlampig abgehandelte Fälle - besonders, wenn es um echte Sporthelden ging. Deshalb ist just in Sportarten, die viel Geld generieren und große medizinische Stäbe beschäftigen, externe Kontrolle oberstes Gebot glaubwürdiger Betrugsbekämpfung.

Vielleicht macht das Eishockey-Exempel ja Schule, der Druck ist jedenfalls da. Gerade für Verbände wie den Fußball, die Doping immer noch für eine seltene Tropenkrankheit halten, vor der man in gemäßigten Zonen automatisch gefeit ist. Seine Wettkampfkontrollen macht dieser Hochleistungssport lieber selbst.
http://www.sueddeutsche.de/856387/533/28...nkrankheit.html

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"Ein Urteil lässt sich widerlegen, aber niemals ein Vorurteil." - Marie von Ebner-Eschenbach
24.04.2009 14:37 easyrider ist offline Beiträge von easyrider suchen Nehmen Sie easyrider in Ihre Freundesliste auf
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Zitat:
WM in Berlin - West-Trainer sollen Schweigen brechen

"Ich würde mir wünschen, dass auch die Trainer aus dem Westen, die in solche Praktiken in den 70er und 80er Jahren verwickelt waren, den Mut finden, sich zu erklären", sagte der DLV-Chef.

Juristisch sei die Vergangenheit aufgrund der Verjährungsfristen nicht mehr aufzuarbeiten. "Moralisch aber haben wir eine Situation, dass in der Vergangenheit die Trainer aus der DDR konsequent geschwiegen haben und die Dopingopfer in ihren Äußerungen sehr unversöhnlich waren." Sein Traum sei es nun, dass "sich am Ende irgendwann Täter und Opfer zusammenfinden - vielleicht ist die Zeit nach 19 Jahren aber noch nicht reif dafür."

http://de.eurosport.yahoo.com/23042009/7...en-brechen.html

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Staatsanwalt Fred Apostel
Er habe nie, wie in einigen Medien gedruckt, gesagt, dass Ullrich gedopt habe
24.04.2009 14:54 waldi ist offline E-Mail an waldi senden Beiträge von waldi suchen Nehmen Sie waldi in Ihre Freundesliste auf
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Zitat:
Original von waldi
Zitat:
WM in Berlin - West-Trainer sollen Schweigen brechen

"Ich würde mir wünschen, dass auch die Trainer aus dem Westen, die in solche Praktiken in den 70er und 80er Jahren verwickelt waren, den Mut finden, sich zu erklären", sagte der DLV-Chef.

Juristisch sei die Vergangenheit aufgrund der Verjährungsfristen nicht mehr aufzuarbeiten. "Moralisch aber haben wir eine Situation, dass in der Vergangenheit die Trainer aus der DDR konsequent geschwiegen haben und die Dopingopfer in ihren Äußerungen sehr unversöhnlich waren." Sein Traum sei es nun, dass "sich am Ende irgendwann Täter und Opfer zusammenfinden - vielleicht ist die Zeit nach 19 Jahren aber noch nicht reif dafür."

http://de.eurosport.yahoo.com/23042009/7...en-brechen.html


Wadi, du hast ja Recht. Wiederholung ist die Mutter der Weisheit. Augenzwinkern

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24.04.2009 15:14 easyrider ist offline Beiträge von easyrider suchen Nehmen Sie easyrider in Ihre Freundesliste auf
Georg40
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Der Kampf gegen Doping erinnert mich wiederholt an die Helden von Cervantes...
24.04.2009 15:57
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Es wurde noch nie so viel betrogen

Die Deutsche Olympische Gesellschaft hatte zur Podiumsdiskussion über Doping im Leistungssport ins Sportinstitut geladen. Das Urteil des Hausherren Prof. Helmut Digel ist ernüchternd: „Die Gefahr von Betrug im Hochleistungssport war noch nie so groß wie heute.“ Und: „Der Kampf gegen Doping ist gescheitert.“


Digel, Leiter des Instituts für Sportwissenschaft und in führender Position jahrelang für den internationalen wie nationalen Leichtathletik-Verband aktiv, sieht im Doping die größte Bedrohung des Sports. Natürlich gebe es auch Sportler, die ganz ohne Betrug Spitzenleistung bringen könnten, führte Digel aus. Gleichzeitig hätten sich viele Athleten aber im Doping-Gestrüpp verheddert. „Manche lernen schon gar nichts anderes mehr kennen als dieses System aus Manipulation.“



Hansjörg Kofink, ehemaliger DLV-Trainer und Ex-Vorsitzender des Deutschen Sportlehrerverbandes, beklagte sich in einem Offenen Brief an Innenminister Wolfgang Schäuble, den DOSB-Präsident Thomas Bach und an den DLV-Vorsitzenden Clemens Prokop über die mangelnde Aufarbeitung der Doping-Vergangenheit nach der Wiedervereinigung in Ost- wie Westdeutschland. „Die Sportverbände haben die Aufarbeitung verhindert“, klagte Kofink, „nur die Medien oder Einzelpersonen haben sich um das Thema gekümmert.“

„Die Juristen haben gar kein Interesse daran, das Doping-Problem zu lösen“, bedauerte Kofink und war sich darin ausnahmsweise mit Digel einig.

Digel beklagte auch das teure Kontrollsystem der NADA, das der Praxis der systematischen Doper meist hinterher hinke. „Es ist eine Illusion zu glauben, in Deutschland hätten wir das beste Kontrollsystem und keiner würde dopen. Wir setzen auf ein System, das von den Athleten systematisch unterlaufen wird.“

„Dieses Kontrollsystem ist zwar nötig, darf aber nicht das einzige Instrument sein“, resümierte Digel.

Prävention sei daher eine der vordringlichsten Aufgaben.

Die Trainer sollten dagegen spezifische Hilfe leisten. „Er sollte nicht nur die Leistungsindikatoren kennen, sondern auch die Lebenslage des Spitzensportlers berücksichtigen.“

Nicht nur der Sportler verdient mit unerlaubten Mitteln viel Geld, auch das Umfeld, profitiert. .“

Dr. Ulrich Dobler, Teamarzt der Handball-Nationalmannschaft: „Für meine Berufskollegen kann ich die Hand nicht ins Feuer legen. Da geht’s auch um viel Geld.“ Es sei auch ein Unding, dass Pharmakonzerne, die an Doping verdienen, auch noch die Sportverbände sponsern.

„Ich habe fast alles geopfert für den Radsport und muss vielleicht bald etwas ganz Anderes machen“, sagte der für ein Schweizer Team fahrende Tübinger Nico Keinath. obwohl sehr erfolgreich unterwegs, hat vorgebaut und sich fürs Sportstudium eingeschrieben.


http://tagblatt.de/3195768/Nachrichten/Sport

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"Ein Urteil lässt sich widerlegen, aber niemals ein Vorurteil." - Marie von Ebner-Eschenbach
22.06.2009 10:54 easyrider ist offline Beiträge von easyrider suchen Nehmen Sie easyrider in Ihre Freundesliste auf
Georg40
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Soweit Doping verboten ist wird immer jemand geben der gegen die Regeln verstoßt.
Kein Missverständnis ! Ich bin weder für die Freigabe noch für die Lockerung, der Gegenteil ist richtig. Es ist nur eine Feststellung.
Es musste bewiesen werden wie schädlich es ist, vielleicht - obwohl es klingt sehr morbid - noch ein Paar Fälle wie Anquetil oder Tom Simpson, dass die Leute endlich begreifen dass sie auf dem falschen Weg sind.
Sonst stimm ich zu: der Kampf ist gescheitert.
22.06.2009 11:22
sonne07 sonne07 ist weiblich
Realitätsverweigerin


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Ich weiß nicht, ob das schon bekannt ist..


*

News Aktien
Radprofis - stern: Doping-Ärzte im Radsport kommen ohne Strafe davon - Wachsende Kritik an Gesetzeslage
24.06.2009 | 13:48 Uhr

Hamburg (ots) - Wenn Radprofis dopen, riskieren sie ihren Job. Sie werden beim ersten positiven Test zwei Jahre gesperrt, beim zweiten Mal vier Jahre. Doch die Ärzte, die an den Manipulationen kräftig verdienen, müssen nichts befürchten. Das belegen Recherchen des stern. Wie ...

Hamburg (ots) - Wenn Radprofis dopen, riskieren sie ihren Job. Sie werden beim ersten positiven Test zwei Jahre gesperrt, beim zweiten Mal vier Jahre. Doch die Ärzte, die an den Manipulationen kräftig verdienen, müssen nichts befürchten. Das belegen Recherchen des stern. Wie das Hamburger Magazin in seiner neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe berichtet, kommt jetzt möglicherweise der Freiburger Arzt Andreas Schmid, der mit seinem Kollegen Lothar Heinrich tief in das Doping-System rund um das deutsche Team T-Mobile verstrickt war, ohne Strafe davon. Da der Arzt den Vorgang abgebrochen habe und dem gedopten Fahrer Patrick Sinkewitz letztlich nichts passiert sei, komme bei Schmid "ein strafbefreiender Rücktritt vom Versuch der Körperverletzung in Betracht", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Freiburg dem stern. Dabei soll Schmid in einem besonders schweren Fall sogar ein Menschenleben aufs Spiel gesetzt haben.

Der Tübinger Medizinethiker Urban Wiesing, Leiter der Zentralen Ethikkommission der Bundesärztekammer, hofft hingegen auf eine Bestrafung mit Signalwirkung. "Der Widerruf der Approbation ist generell die Ultima Ratio. Es muss schon eine gewisse Größenordnung von Verfehlungen erreicht worden sein", sagte er dem stern. "Im Fall der beiden Freiburger Ärzte ist dies nach meinem Urteil gegeben." Wiesing sieht in der Bestrafung von Medizinern, die Spitzensportlern beim Doping helfen, ein generelles Problem. "Wir haben eine zu lasche Gesetzeslage in Deutschland, die dopenden Ärzten viele Schlupflöcher bietet", sagte Wiesing dem Magazin. "Den Kampf gegen Doping hat man zu lange den Sportverbänden überlassen. Es ist an der Zeit, dass der Staat sich direkt des Problems annimmt."

Auch Radprofis selbst können nicht nachvollziehen, warum sie selbst hart bestraft werden, während Ärzte munter weiter machen. "Es tut weh zu sehen, dass vor allem ich den Kopf hinhalten muss", sagt der Österreicher Bernhard Kohl, der für das deutsche Team Gerolsteiner fuhr und bei der letzten Tour de France Dritter wurde, dem stern. "Es wundert mich, dass der eine oder andere Arzt seinen Job macht, als wäre nichts gewesen."



http://www.ad-hoc-news.de/radprofis-ster.../Sport/20300244

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Ich hasse Doppelmoral...Ufe Hammer
25.06.2009 11:53 sonne07 ist offline Beiträge von sonne07 suchen Nehmen Sie sonne07 in Ihre Freundesliste auf
einauge einauge ist männlich
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Aha, hat Damsgaard sich also doch geäußert. Dein Wunsch wurde erhört, easyrider! smile
Und er hat so geantwortet, wie man es von einem Forscher erwartet. Klärend, schlichtend und relativierend. Gefällt mir.
Nicht zuletzt mit seiner Äußerung zum Schutze der Athletenindividualität, Kritik an dem eigenen Detektionsmodell sozusagen, wird er sich wohl insbesondere bei dir easyrider, hoch im Kurs nach oben geschraubt haben, habe ich Recht!? Augenzwinkern


Eine sehr fruchtbare und sinnvolle Diskussion, die sich an dem Fall diesmal entzündet hat, wie ich finde. Interessant auch der Verweis von Armstrongs Sprecher direkt an Damsgaard. Dass Damsgaard ja sogar selbst das Anti-Dopingprogramm von Astana betreut, war mir völlig entfallen! Wirklich extrem interessant und informativ diese Verwickelungen. Danke auch für die Links, SSP!

Zitat:
VeloNews asked Armstrong's spokesman, Mark Higgins, to respond to the article and was referred to Rasmus Damsgaard, who runs the Astana team's anti-doping program.
05.09.2009 14:05 einauge ist offline E-Mail an einauge senden Beiträge von einauge suchen Nehmen Sie einauge in Ihre Freundesliste auf
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einauge, ich hatte nur damit gerechnet, weil Damsgaard eigentlich da nicht und niemals hätte schweigen dürfen.
Nun hat er gesprochen und es steht wieder 1:1.
Ich denke ,dass wir uns in einer wichtigen Phase für alle Beteiligten und Betroffenen vor den Einführung des biologischen Athletenpasses befinden. Die Auseinandersetzungen werden noch zunehmen.
Es geht ja schon nicht mehr nur per biologischem Athletenpass um unregelmäßige Blutwerte als Dopingbeweis, es geht ja auch schon um Zeugenaussagen, die ausreichen, jemandem Doping nachzuweisen.
Wenn das kommt und überall die geforderten Anti-Doping-Gesetze dann kann sich doch eigentlich nur die gut bezahlte Justiz freuen. Die Angemessenheit der Mittel wird dann keine Rolle mehr spielen. Wer kann denn das wollen ?
Ich habe mal aus dem letzten Spiegel ein Interview dazu mit Howmann, dem Wada-Generaldirektor angehangen. Ich hoffe, man kann es lesen.

Dateianhang:
jpg Ralf 9 001.jpg (1.001,15 KB, 49 mal heruntergeladen)


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05.09.2009 18:31 easyrider ist offline Beiträge von easyrider suchen Nehmen Sie easyrider in Ihre Freundesliste auf
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Ich habe außerdem das Gefühl, die WADA malt das Gespenst "GAU" an die Wand, weil sie nicht mehr Herr der Lage ist und ihre Regeln zeitnah nicht durchsetzen kann. Deshalb rufen sie nach der Dame mit der Waage, den verbundenen Augen und dem Schwert. Finde ich wenig souverän und geradezu fatal. Wenn die WADA mal diesen Hilferuf nicht bereut ?

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05.09.2009 18:58 easyrider ist offline Beiträge von easyrider suchen Nehmen Sie easyrider in Ihre Freundesliste auf
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Warum produziert die WADA auch ein so komliziertes Regelwerk, durch das viele nicht mehr durchblicken? neee1
Die Petition z.B. ließe sich ohne weiteres auf die anderen Sportarten ausdehnen. Nase fassen

WICHTIG!!!
Solange nicht die wirklich Verantwortlichen zur Verantwortung gezogen werden, wird die WADA der Dopingproblematik nie und nimmer Herr werden. Dopingkontrollen, Blutpässe etc. sind zwar wichtig, aber damit alleine lässt sich Doping nicht bekämpfen.
05.09.2009 19:11 Pitstop ist offline E-Mail an Pitstop senden Beiträge von Pitstop suchen Nehmen Sie Pitstop in Ihre Freundesliste auf
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Wie schon gesagt in einem anderen Thread, Doping wie Drogenbekämpfung ist zwar nötig die Erfolgsausichten sind minimal.
Der Erfolg braucht Erziehung und Zeit, sehr viel Zeit...
05.09.2009 19:26
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Zitat:
Original von einauge
Aha, hat Damsgaard sich also doch geäußert. Dein Wunsch wurde erhört, easyrider! smile
Und er hat so geantwortet, wie man es von einem Forscher erwartet. Klärend, schlichtend und relativierend. Gefällt mir.
Nicht zuletzt mit seiner Äußerung zum Schutze der Athletenindividualität, Kritik an dem eigenen Detektionsmodell sozusagen, wird er sich wohl insbesondere bei dir easyrider, hoch im Kurs nach oben geschraubt haben, habe ich Recht!? Augenzwinkern


Eine sehr fruchtbare und sinnvolle Diskussion, die sich an dem Fall diesmal entzündet hat, wie ich finde. Interessant auch der Verweis von Armstrongs Sprecher direkt an Damsgaard. Dass Damsgaard ja sogar selbst das Anti-Dopingprogramm von Astana betreut, war mir völlig entfallen! Wirklich extrem interessant und informativ diese Verwickelungen. Danke auch für die Links, SSP!

Zitat:
VeloNews asked Armstrong's spokesman, Mark Higgins, to respond to the article and was referred to Rasmus Damsgaard, who runs the Astana team's anti-doping program.


Ja, Damsgaard arbeitet u.a. für Astana und CSC -

Der andere, Don Catlin (mit dem LA eigentlich arbeiten wollte) betreut u.a. Columbia und Garmin mit seinem AD-Programm.

Bei diesen Teams gab es bisher auch noch keinen positiven Test glaube ich bravo gegen Doping
05.09.2009 20:24 schnellspannerprüfer ist offline Beiträge von schnellspannerprüfer suchen Nehmen Sie schnellspannerprüfer in Ihre Freundesliste auf
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Zitat:
Original von schnellspannerprüfer
Ja, Damsgaard arbeitet u.a. für Astana und CSC -

Der andere, Don Catlin (mit dem LA eigentlich arbeiten wollte) betreut u.a. Columbia und Garmin mit seinem AD-Programm.

Bei diesen Teams gab es bisher auch noch keinen positiven Test glaube ich bravo gegen Doping

das war einmal
05.09.2009 21:42 Pitstop ist offline E-Mail an Pitstop senden Beiträge von Pitstop suchen Nehmen Sie Pitstop in Ihre Freundesliste auf
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Original von Pitstop
Zitat:
Original von schnellspannerprüfer
Ja, Damsgaard arbeitet u.a. für Astana und CSC -

Der andere, Don Catlin (mit dem LA eigentlich arbeiten wollte) betreut u.a. Columbia und Garmin mit seinem AD-Programm.

Bei diesen Teams gab es bisher auch noch keinen positiven Test glaube ich bravo gegen Doping

das war einmal


War nur eine "Strategieänderung" aufgrund des Blutpasses und der damit eintretenden doppelten und dreifachen Kontrollen.
http://www.cyclingnews.com/news/saxo-ban...esting-strategy
Natürlich sah das ganze vorher auch etwas komisch aus. Teamintern halt. gegen Doping

Wie das bei Catlin jetzt genau gehandhabt wird, weiss ich nicht.

dazu auch:
http://www.berlinonline.de/berliner-zeit...0007/index.html
05.09.2009 22:26 schnellspannerprüfer ist offline Beiträge von schnellspannerprüfer suchen Nehmen Sie schnellspannerprüfer in Ihre Freundesliste auf
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Zitat:
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Warum produziert die WADA auch ein so komliziertes Regelwerk, durch das viele nicht mehr durchblicken? neee1
Die Petition z.B. ließe sich ohne weiteres auf die anderen Sportarten ausdehnen. Nase fassen

WICHTIG!!!
Solange nicht die wirklich Verantwortlichen zur Verantwortung gezogen werden, wird die WADA der Dopingproblematik nie und nimmer Herr werden. Dopingkontrollen, Blutpässe etc. sind zwar wichtig, aber damit alleine lässt sich Doping nicht bekämpfen.


Pitstop,

ich weiss nicht, warum du den WADA Code so kompliziert findest? Nur weil er 135 Seiten hat? Das ganze Ding ist gut strukturiert, und im Grunde ist es sowieso alles ganz einfach. Du sollst nicht dopen. Der Satz würde im Prinzip reichen.
Das ganze Geschwafel liegt doch nur an unserem geltenden Rechtssystem. Die Damen und Herren Juristen haben es halt gerne alles etwas ausführlicher. Das ist aber kein Problem der WADA, oder des Sports allgemein, sondern der Gesellschaft, wie du so schön sagst. Die Juristerei mit all ihren Winkelzügen führt ja auch sonst zu beliebig vielen "schönen" Absonderlichkeiten, die mit dem gesunden Menschenverstand weiss Gott nichts mehr zu tun haben.

Verantwortliche zur Verantwortung ziehen kann man m.M.n. nur mit Hilfe des Staats. Solange der aber kein Anti-Dopinggesetz hat und auch nicht will, und du ja auch nicht willst, wenn ich das richtig verstanden habe, kann er nicht eingreifen (so zumindest in Dland). Der Sport alleine schafft das nicht. Oder hast du eine Idee wie? Wer da wen zur Verantwortung ziehen soll?
06.09.2009 21:46 einauge ist offline E-Mail an einauge senden Beiträge von einauge suchen Nehmen Sie einauge in Ihre Freundesliste auf
Pitstop
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Zitat:
Original von einauge
Zitat:
Original von Pitstop
Warum produziert die WADA auch ein so komliziertes Regelwerk, durch das viele nicht mehr durchblicken? neee1
Die Petition z.B. ließe sich ohne weiteres auf die anderen Sportarten ausdehnen. Nase fassen

WICHTIG!!!
Solange nicht die wirklich Verantwortlichen zur Verantwortung gezogen werden, wird die WADA der Dopingproblematik nie und nimmer Herr werden. Dopingkontrollen, Blutpässe etc. sind zwar wichtig, aber damit alleine lässt sich Doping nicht bekämpfen.


Pitstop,

ich weiss nicht, warum du den WADA Code so kompliziert findest? Nur weil er 135 Seiten hat? Das ganze Ding ist gut strukturiert, und im Grunde ist es sowieso alles ganz einfach. Du sollst nicht dopen. Der Satz würde im Prinzip reichen.
Das ganze Geschwafel liegt doch nur an unserem geltenden Rechtssystem. Die Damen und Herren Juristen haben es halt gerne alles etwas ausführlicher. Das ist aber kein Problem der WADA, oder des Sports allgemein, sondern der Gesellschaft, wie du so schön sagst. Die Juristerei mit all ihren Winkelzügen führt ja auch sonst zu beliebig vielen "schönen" Absonderlichkeiten, die mit dem gesunden Menschenverstand weiss Gott nichts mehr zu tun haben.

Verantwortliche zur Verantwortung ziehen kann man m.M.n. nur mit Hilfe des Staats. Solange der aber kein Anti-Dopinggesetz hat und auch nicht will, und du ja auch nicht willst, wenn ich das richtig verstanden habe, kann er nicht eingreifen (so zumindest in Dland). Der Sport alleine schafft das nicht. Oder hast du eine Idee wie? Wer da wen zur Verantwortung ziehen soll?

Der WADA-Code ist schon gut strukturiert, und wenn man sich mal eine oder zwei Stunden Zeit nimmt ihn genauer durchzulesen scheint er auch schlüssig. In einigen Bereichen hapert es aber an der Umsetzung.
Beispiel Meldesystem:
Dass ein Athlet drei Monate im Voraus seinen Aufenthaltsort angeben muss, damit er für einen unangemeldeten Dopingtest erreichbar ist, halte ich für übertrieben. Ich selbst jedenfalls weiß heute nicht, wo ich mich z.B. am 15. November zu welcher Uhrzeit aufhalten werde. Solch eine langfristige Planung ist praktisch gar nicht möglich. Zudem muss ein Athlet selbst bei spontanem Ortswechsel seinen neuen Aufenthaltsort angeben. Wozu dann die langfristige Festlegung.
Beispiel Blutprofile:
Grundsätzlich halte ich die Einführung des Blutprofils für richtig um Auffälligkeiten besser erkennen zu können. Die Blutprofile dürfen aber nicht (wie im Fall Pechstein) alleine herangezogen werden um einen Athleten des Dopings zu beschuldigen und zu sperren. Dazu reichen die bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse einfach noch nicht aus um Schwankungen zu 100% Doping zuzuschreiben. Die Blutprofile dürfen daher ausschließlich dazu dienen um bei auffälligen Schwankungen den Athleten gezielter zu kontrollien.

Was dem WADA-Code aber fehlt ist, dass der Arbeitgeber eines Athleten (Team, Mannschaft, Verein) nicht, oder zumindest nicht eindeutig in die Verantwortung gegenüber ihres Athleten eingebunden ist. Wenn ein Athlet überführt ist, wird er (auf freiwilliger Basis) entlassen und vom zuständigen Verband gesperrt, das war es auch schon in aller Regel. Das Team um den Athleten ist aber nicht dazu verpflichtet, dafür zu sorgen, dass der Athlet sauber ist. Dieser Punkt gehört einfach in den WADA-Code hinein und ist viel wichtiger als das viel zu komplizierte Meldesystem.

Verantwortliche zur Verantwortung zu ziehen ist, sofern sich nicht Teil der Mannschaft sind, in letzter Instanz Aufgabe des Staats. Dazu braucht es aber keine besonderen Antidoping-Gesetze, zumindest in Deutschland nicht. Die Strafbarkeit bei Beihilfe zum Doping ist bereits durch andere bestehende Gesetze (u.A. Arzneimittelgesetz) geregelt. Die juristischen Vorraussetzungen um die Hintermänner dingfest zu machen sind sogar in fast allen Staaten vorhanden. Die bestehenden Gesetze müssen nur angewendet werden.



Zitat:
Doping ist kein Problem des Sports, sondern ein Problem der Gesellschaft

... denn der Sport ist ein Teil der Gesellschaft.

Die Gesellschaft muss lernen mit dem Thema Doping ehrlicher umzugehen. Ein Athlet der dopt, um bessere Leistung zu erzielen ist genauso wenig ein Verbrecher wie ein Arbeiter, der sich schon beim kleinsten Unwohlgefühl Medikamente (deren Inhaltsstoffe nicht selten auf der WADA-Verbotsliste stehen) einnimmt, um seinem Job besser nachgehen zu können, das ist auch nichts Anderes als Doping. In der Gesellschaft wird das komischerweise aber akzeptiert, während der Athlet dafür an die Wand gestellt wird.
Mich würde jedenfalls mal interessieren, wieviele der unzähligen Journalisten, die in den letzten drei Jahren über Jan Ullrich hergezogen sind, ihre hämischen Artikel 100% ungedopt verfasst haben. Ich gehe jede Wette ein: das sind nicht allzuviele Augenzwinkern
06.09.2009 23:46 Pitstop ist offline E-Mail an Pitstop senden Beiträge von Pitstop suchen Nehmen Sie Pitstop in Ihre Freundesliste auf
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