Geschrieben von easyrider am 19.05.2008 um 17:54:
Aus dem Bericht der Sonderkommission des DSOB über die Aktivitäten in der Uni-Klinik Freiburg.
http://doping.zdf.de/ZDF/download/0,5587,5002933,00.pdf
Inanspruchnahme
der
Abteilung Rehabilitative und Präventive Sportmedizin
am Universitätsklinikum Freiburg
sowie der Ärzte
Prof. Dr. Schmid, Dr. Heinrich, Dr. Huber
Vorbemerkung
Die nachstehende Übersicht orientiert sich an der Abfrage von 49 Verbänden, 20 Olympiastützpunkten
und 4 Bundesleistungszentren zu Kontakten mit der Abteilung Rehabilitative
und Präventive Sportmedizin am Universitätsklinikum Freiburg (incl. den Ärzten Prof.
Dr. Schmid, Dr. Heinrich und Dr. Huber).
18 Verbände und 7 Olympiastützpunkte hatten (Stand: 26.07.2007) - in unterschiedlicher
Sanktionierung und Ergebnismanagement
Intensität - Kontakte zur sportmedizinischen Abteilung der Universitätsklinik Freiburg, sei es
durch unmittelbare Betreuung von den genannten Ärzten oder anderen Ärzten der Fakultät.
Den Schwerpunkt der Zusammenarbeit bildet der Olympiastützpunkt Freiburg / Schwarzwald.
Detailmaßnahmen / Einsätze sind in der nachstehenden Tabelle ausgewiesen. Auf die
Einzeldarstellung von lediglich sporadischen Kontakten, insbesondere der Olympiastützpunkte
(hier wird regelmäßig auf zentrale Lehrgänge der Sportfachverbände verwiesen)
wurde verzichtet.
OSP Maßnahme/Einsatz
Freiburg /
Schwarzwald
�� Dr. Huber - sportmedizinische Betreuung von Bundeskadern
(DSV, BDR, DBS)
�� Dr. Prettin - sportmedizinische Betreuung Bundeskader (DSV,
BDR-Bahn)
95
Verband Maßnahme/Einsatz
Bund Deutscher
Radfahrer
�� Prof. Dr. Schmid, Dr. Heinrich - Betreuung der Elitefahrer
(Profis); WM 1996 - 2006, Olympische Spiele 2000, 2004
�� Dr. Huber - Verbandsarzt bis 05/2007
�� Dr. Schuhmacher - Verbandsarzt
�� Vereinzelt Betreuung von Kaderathleten
Deutscher
Behindertensportverband
�� Dr. Huber - Sportarzt Nationalmannschaft Radsport
(ersetzt durch Dr. Hirschmüller seit 15.03.2007)
�� Dr. Huber - zuständig für Ausstattung der Apotheke (1988
– 2006)
�� Prof. Dr. Schmid - Sportarzt der Abteilung Ski nordisch bis
05/2007
�� Kraft-Leistungsdiagnostik (Rad, Skilanglauf,
Rollstuhlschnellfahrer
�� Dopingkommissäre des DBS (Dres. Scherr, Vogt,
Sandrock, Milioglou, Häfele)
Deutscher Gehörlosen-
Sportverband
�� Dr. Huber - Mannschaftsarzt bei Weltspielen 1997, und
Deaflympics 2001, 2005
Deutsche Reiterliche
Vereinigung
�� Dr. Huber - medizinische Betreuung seit 1992 bei
Olympischen Spielen
Deutscher Ski-Verband �� Kooperationsvertrag (Ski alpin) über OSP Freiburg
�� Dr. Huber - internistische Betreuung bis 05/2007
Deutscher Rollsport- und
Inline-Verband
�� Regelmäßige sportmedizinische Untersuchungen
(letztmals durch Dr. Birnesser)
Deutscher Schützen-
Bund
�� Routinemäßige jährliche Grunduntersuchungen von B,
D/C-Kadern (über OSP Freiburg)
Deutscher Turner-Bund �� Prof. Dr. Schmidt, Dr. Heinrich - (internistische) jährliche
Grunduntersuchung (C-Kader) - einmalig in 2006
Deutscher Karate-
Verband
�� Routinemäßige jährliche Grunduntersuchungen als
Option angeboten (2001 - 2005)
Deutscher Leichtathletik-
Verband
�� Dres. Birnesser, Vogt – u.a. Wettkampfbetreuung
Zehnkämpfer (ausgesetzt)
Inanspruchnahme
der
Abteilung Rehabilitative und Präventive Sportmedizin
am Universitätsklinikum Freiburg
sowie der Ärzte
Prof. Dr. Schmid, Dr. Heinrich, Dr. Huber
Vorbemerkung
Und hier aus dem Anhang die veröffentlichten Auszüge eines Schreibens von Rudolf Scharping an das BMI.
Rudolf Scharping
Präsident des Bund Deutscher Radfahrer e.V. – BDR
14. Juli 2007
Herrn
Klaus-Peter Tiedtke
Abteilungspräsident
Bundesministerium des Innern
Graurheindorfer Str. 198
53117 Bonn
Herrn
Michael Theis
Regierungsoberamtsrat
Bundesministerium des Innern
Graurheindorferstr. 198
53117 Bonn
vorab per Email:
klauspeter.tiedtke@bmi.bund.de
michael.theis@bmi.bund.de
Sonderprüfung Doping
Unser Gespräch am 10. Juli 2007
Sehr geehrter Herr Tiedtke,
sehr geehrter Herr Theis,
wie besprochen, gehe ich auf die Fragen ein, die bei unserem Gespräch am 10. Juli eine Rolle
spielten.
Zunächst darf ich aufmerksam machen auf den Bericht über den Stand der Maßnahmen gegen
Doping, der der Bund Deutscher Radfahrer e.V. – BDR – schon im Mai 2007 an den Herrn
Bundesminister des Innern, Herrn Dr. Wolfgang Schäuble MdB übermittelt hatte. Betrachten
Sie diesen Bericht bitte als Bestandteil dieses Briefes. Falls erforderlich, stellen wir Ihnen
gerne eine Aktualisierung zur Verfügung.
Anhang 7
zum
Bericht PG D – 31.07.2007, Seite 44
106
Nun zu einigen unsere Besprechungspunkte:
Anti-Doping-Klauseln in Arbeitsverträgen
Wie Sie feststellen konnten, sind die jeweils geltenden Bestimmungen der NADA und die in
den Bewilligungsbescheiden des Bundesverwaltungsamtes dazu gegen Doping
aufgenommenen Bestimmungen in die Arbeitsverträge des BDR mit seinen Beschäftigten
aufgenommen.
Das hat u.a. zu der – dem Bundesverwaltungsamt auf dessen Bitte auch durch Unterlagen
dokumentierten – Suspendierung des Disziplintrainers Peter Weibel am 31. Mai 2007 geführt.
Ich durfte Ihnen erläutern, dass im übrigen gegen Herrn Weibel durch zwei Sportler Vorwürfe
wegen Doping erhoben werden, die den Zeitraum 1986 / 1988 betreffen. Es wird aufzuklären
sein, ob der – medizinisch in keiner Weise ausgebildete – Trainer auf ärztlichen Rat (oder gar
Anweisung) hin so bei der Tour de l’Avernir gehandelt hat. Wir stimmten überein, dass
angesichts der Dauer des Beschäftigungsverhältnisses und der einen 2o Jahre zurückliegenden
Zeitraum betreffenden Vorwürfe die arbeits- und sozialrechtlichen Fragen sorgfältig geklärt
werden müssen.
Es ist jedenfalls sichergestellt, dass Herr Weibel in keiner Weise Tätigkeiten als Trainer
ausübt und auch sonst beim BDR nicht beschäftigt wird. Alle anders lautenden Behauptungen
sind falsch. Die Aufgabe des Trainers wird derzeit von Herrn Dittert wahrgenommen; der
BDR verhandelt, vertreten durch seinen Leistungssportdirektor, mit Herrn Mostar über die
Aufnahme der Trainertätigkeit.
Anti-Doping-Klauseln in Honorarverträgen mit Ärzten, Physiotherapeuten etc.
Auch wenn berufs- und standesrechtliche Bestimmungen dieser Personengruppe jede
Beteiligung an Doping verbieten, ist es sicher richtig, auch in alle Honorarvereinbarungen,
befristete Beschäftigungen und dergleichen entsprechende Klauseln auf zu nehmen.
Wir werden diesen Hinweis aufnehmen.
Initiativen gegenüber der UCI und im BDR bzw. in Deutschland
BDR hat alle Regelungen, die sich aus seinem Programm gegen Doping ergeben, am 31. August
2006 in seinem Präsidium sowie im März 2007 hinsichtlich seiner Satzungsbestimmungen
durch seine Bundeshauptversammlung beschlossen. Einige dieser Maßnahmen bedürfen
einer zusätzlichen Verankerung im Reglement des Weltradsportverbandes UCI.
...
108
- BDR hat Maßnahmen der Prävention gegen Doping verpflichtend gemacht für die
Ausbildung aller Übungsleiter und Trainer. BDR hat im Januar 2007 mit der
Umsetzung weiterer Maßnahmen (gemeinsam mit der Deutschen Sportjugend)
begonnen. Weitere Einzelheiten teilen wir gerne mit, soweit erforderlich oder
gewünscht.
Weitere Maßnahmen des BDR
Ich darf mit der gebotenen Vorsicht darauf hinweisen, dass wir einen Teil unserer
Maßnahmen treffen, obwohl es noch an einer Absicherung durch das internationale
Reglement fehlt:
- wir haben Sportler von Wettbewerben – darunter der Deutschen Meisterschaft –
ausgeschlossen, obwohl (in einem Fall) es lediglich eine A-Probe und (in zweiten Fall)
bis dato lediglich Indizien auf Verwicklung in Doping gegeben hatte. Wir haben das
damit verbundene rechtliche Risiko in Kauf genommen.
- Wir praktizieren – wie geschildert – das Chaperon System auch bei den Rennen, an
denen viele internationale Teams teilnehmen, obwohl es im internationalen Reglement
noch nicht verankert ist und wir ie WADA Bestimmungen bis dahin „sinngemäß“
anwenden.
Das mag als Beispiele genügen.
Wenn wir Ihnen mit weiteren Informationen behilflich sein können, lassen Sies uns bitte
wissen.
Mit freundlichen Grüßen
Rudolf Scharping
Böhmerstr.13 6o322 Frankfurt am Main